Habt Ihr den Stein gehört? Dieses laute, ohrenbetäubende Rums, als er mir vom Herzen fiel? Und dann die Jubelschreie? Bevor ich zu meinem neuen Patchwork Kissen komme, muss ich Euch die Geschichte erzählen:
Letzte Woche Donnerstag rief mich der beste Mann aus meiner Kellerwerkstatt nach oben. Eigentlich wollte er mich veräppeln und mir ein langes Gesicht zeigen, aber ich sah sofort dieses leichte Grinsen und wusste: ich habe sie wieder! Alle meine Fotos, ca. 70.000, Erinnerungen aus den vergangenen fünf Jahren. Wie er das gemacht hat? Ich mache es kurz: wir wollten eigentlich nicht meinen Laptop wieder aus der Time Capsule herstellen, denn wir waren ja davon ausgegangen, dass da irgendwo ein Fehler drin sein muss, sonst wäre er ja nicht kaputt gegangen. Diese letzte Möglichkeit setzen wir aber dann doch in die Tat um, als wir merkten: alles andere bringt nix. Nachdem der Laptop wieder hergestellt war, holten wir die Iphoto Library von Mitte September hervor und überschrieben damit die letzte Sicherung. Bäm! Alle Fotos waren wieder da! Nur die letzten beiden Septemberwochen fehlten. Da so eine Übertragung immer einige Stunden dauerte, entschieden wir uns, es dabei zu belassen. Ich sicherte sofort alle Fotos auf einer externen Festplatte, wir machten den Laptop wieder platt, spielten das neue Betriebssystem drauf und seitdem hocke ich im Keller und sortiere Fotos. Iphoto hat ja manchmal ein eigenwilliges Verhalten beim Sortieren der Ereignisse. So sind z.B. eine Menge Bilder aus dem Jahr 2013 im Ordner 2014. Das bedeutet, dass ich jeden Ordner und jedes Foto sichten und neu sortieren muss. Das Gute daran: ich habe gleichzeitig ordentlich ausgemistet, ganz viele verwackelte Bilder oder Bilder auf denen Leute die Augen zu haben oder einfach doof gucken rigoros gelöscht. Ein neues Bilder-Anschauprogramm habe ich noch nicht gekauft, aber das steht heute auf der To Do Liste. Ich denke, ich werde mir Lightroom kaufen.
So. Das dazu. Jetzt zu meinem neuen Patchwork Kissen. Ich möchte mich nochmals für Eure Tipps und Links in den Kommentaren zu diesem Posting bedanken. Ich habe sie alle studiert, gelesen und angeschaut und habe mich für folgende Variante entschieden:
Zunächst habe ich einen Haufen Vierecke der Größe 10×10 cm zugeschnitten. Dann habe ich immer zwei unterschiedliche Vierecke rechts auf rechts zusammen gelegt und eine Diagonale auf eine linke Seite eingezeichnet. Danach habe ich jeweils rechts und links von dieser Linie abgesteppt und anschliessend die beiden Vierecke genau in der Mitte (auf der Linie der Diagonale) durchgeschnitten. Dadurch entstehen Vierecke mit jeweils zwei unterschiedlichen Dreiecken.
Als ich einen ganzen Stapel genäht hatte- ich habe dies übrigens ohne Plan gemacht, einfach immer zwei unterschiedliche Vierecke aufeinander gelegt- habe ich angefangen zu puzzeln. Ich habe sie mal so und mal rum gelegt und festgestellt, dass dadurch immer neue und andere Muster entstehen. Als ich mich endlich für eines entschieden hatte, musste ich noch ein paar Vierecke nach Plan nähen, damit mein Muster auch vollständig ist.
Für die Rückseite des Kissens habe ich einen Hotelverschluss aus einem Stoff genäht und dann die Vorder- und Rückseite, mit einer schwarzen Paspel dazwischen, zusammen genäht. Seitdem steht es auf dem Wohnzimmersofa oder wird stolz im Freundes- und Nachbarkreis gezeigt und präsentiert. Eigenlob stinkt zwar, aber ich bin wirklich mächtig begeistert von diesem schönen Kissen.
Jetzt steht einem Quilt ja eigentlich nichts mehr im Wege. Aber vorher möchte ich noch ein Kissen nähen, denn bald werde ich die gelben gegen rote weihnachtliche Kissen ersetzen und da muss auf jeden Fall auch ein rot-graues Patchwork Kissen auf’s Sofa. Beim nächsten Mal werde ich mir aber vorher Gedanken zum Muster machen und gezielt und mit Plan die Vierecke zusammen nähen.
Nochmals: lieben DANK für Eure Kommentare zu meiner Schockstarre und zu Euren Tipps und Tricks zum Patchworken! Ihr wart mir in den letzten Wochen eine große Hilfe!!!
Liebe Grüße, Bine