Wenig wusste ich über diese Stadt. Selbst der Name der Königin wollte mir auf dem Weg dorthin nicht einfallen. Ich kann mir sowas nicht merken. Immerhin, die kleine Meerjungfrau kannte ich vom Hörensagen und auf Bildern sah ich sie auch schon. Seit dem vergangenen Wochenende hat sich mein Horizont erweitert. Was für eine wunderschöne Stadt!
Das vergangenen Wochenende verbrachte ich mit sechs Freundinnen in der Hauptstadt Dänemarks. Tage zuvor hatte ich das Internet, insbesondere Blogs leer gelesen, die über Kopenhagen schon einmal berichtet hatten. Ich war der auf der Suche nach einem Restaurant für Freitagabend, denn ich finde: es gibt nichts Schlimmeres, als leicht erschöpft und hungrig durch eine fremde Stadt – mit sechs Frauen – zu rennen und ein geeignetes Restaurant zu suchen.
Mein Wahl viel auf’s mother. Dieses aussergewöhnliche Restaurant liegt in Kødbyen, was meat-district (also Fleisch-Stadt) bedeutet, im Stadtteil Vesterbro. Um 1670 ließ sich dort die Fleischindustrie mit ihren Schlachthäusern nieder. Seit 2000 hat sich der komplette District gewandelt. Heute befinden sich in den alten Hallen Restaurants, Cafés, Galerien und Studios.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was da los war. Vor jedem Restaurant wartete eine lange Menschenschlange auf Einlass, einen Tisch und eine Pizza. Also: unbedingt vorher reservieren, solltet Ihr dort einmal essen wollen.
Die Pizza ist ungewöhnlich und überhaupt nicht nullachtfuffzehn, das Ambiente cool – im wahrsten Sinne des Wortes, denn der ganze Laden ist von oben bis unten weiß gefliesst. Schlachthaus-Romantik.
Am nächsten Morgen ging es nach einem gemeinsamen Frühstück zum Højbro Platz, wo wir uns ein Ticket für einen Hop-on-Hop-off-Bus kauften. Ich liebe diese Busfahrten durch eine fremde Stadt. Von oben bekommt man einen tollen rundum Überblick über die Straßen und Sehenswürdigkeiten.
Wir fuhren vorbei an Amalienborg, an der Dänisch Königlichen Bibliothek, durch Christianshavn und und und.
Bei der kleinen Meerjungfrau stiegen wir aus und mischten uns unter die Touristenmasse, um ein Foto zu schießen. Natürlich!
Ein weiteres Mals stiegen wir in Christianshavn aus und machten erstmal Mittach. Im Café Oven Vande aß ich köstlichen Salat mit Ziegenkäse!
Von dort bummelten wir Richtung Freistaat Christiania, eine von Kopenhagen geduldete autonome Gemeinde, die im Stadtteil Christianshavn liegt.
Mehr Fotos kann ich Euch nicht zeigen, denn das Fotografieren ist im Bereich der Pusher Street ist strengstens verboten. Wohl gefühlt haben wir uns in diesem Gebiet des Freistaates nicht. Die Verkäufer und Anbieter heißer Ware (angeblich weicher Drogen) waren alle vermummt, es hing ein schwerer Duft über uns und dumpfe Musik schallte aus den Häusern. Ich ging davon aus, dass ich entspannte Hippies mit Blumenkränze im Haar sehen würde. Stattdessen fühlten wir uns wie in einem Hinterhof-Krimi.
Wir verließen Christianshavn und bummelten wir zurück in die Innenstadt Richtung Einkaufsstrassen und Nyhavn, tranken Kaffee, gingen kurz ins Kaufhaus Magasin du Nord und ließen uns treiben.
Stilleben. Hübsches Geschäft in der Niels Hemmingsens Gate 3.
Royal Smushi Café in der Amagertorv 6, direkt neben Royal Copenhagen. Nur geknipst, weitergegangen.
Das schönste und wohl bekannteste Fleckchen in Kopenhagen ist der Nyhavn. Tourimeile, begehrtes Fotomotiv, unzählige Restaurants, Cafés, Hafenkneipen. Wir liessen uns zum Kaffee nieder und entschieden, dass wir dort am Abend essen werden.
Einen Tisch bekamen wir im Skipperkroen. Das Essen war hervorragend, unser Kellner super nett und sehr bemüht und der gemütliche Ausklang vor dem Restaurant- Heizstrahler von oben, Wasser und Segelschiffe vor der Nase- ein Traum. Den Walnusskuchen kann ich Euch wärmstens empfehlen!
Und schon war der Sonntag da. Wieder bestes Wetter, blauer Himmel, Sonne und eine Hafenrundfahrt (ich traue keiner Wettervorhersage mehr!)
Übernachtet haben wir im Hotel Christian IV (Dronningens Tværgade 45) . Die Zimmer waren geräumig und sauber, das Frühstück gut und die Lage sehr gut. Zum Nyhavn, in die Einkaufsstrassen und zur Metro Station (Kongens Nytorv,) sind’s rund 10 Minuten zu Fuß.
Was wir nicht gemacht haben: Smørrebrød gegessen, Schloss Amalienborg besucht, im Tivoli Schiffsschaukel gefahren, die Königliche Bibliothek (und den schwarzen Diamanten) von innen gesehen, das Kastell und andere Museen besichtigt.
Was das bedeute: ich muss da nochmal hin. Unbedingt!
Diese Blogposts haben mir vorher übrigens den Mund wässrig gemacht- danke für die vielen wertvollen Tipps: Magnolie Electric, Mintlametta, Pixi mit Milch, 23qmStil! Und hier schreibt Inka ausführlich über Christiania und gibt ziemlich genau unser Empfinden über den Freistaat wieder.
Wart Ihr schon einmal in Kopenhagen? Habt Ihr die Meerjungfrau in echt gesehen und habt Ihr auch schon im Nyhavn Kaffee getrunken?
Ich wünsche Euch einen schönen Freitag und ein noch schöneres Wochenende!
Fröhlich-Dänische-Hej da-Grüße {und extrem geschockte bye-bye-Grüße}, Bine