Freundschaft, Liebe, Familie, Erwachsenwerden – darum geht es (unter anderem) in dieser wundervollen Geschichte über einen wahrlich großen Sommer. Frieder, heute ein erwachsener Mann, erzählt uns von diesen Sommerferien, als er 15 oder 16 Jahre alt war, als er Zwangsurlaub bei seinen Großeltern machen musste, als er dort für die Nachprüfungen nach den Ferien lernen sollte. Aber er erzählt auch von all den Abenteuern, die er mit seinen Freunden in diesen Ferien erlebt. Er verliebt sich, er verbringt die meiste Zeit draußen, er kümmert sich um seinen besten Freund. Eine wundervolle Geschichte, so gut erzählt, so so feinfühlig, mit genau der richtigen Portion Nostalgie. Der große Sommer von Ewald Arenz ist heute mein Buchtipp für Euch:

Alles schon wieder vorbei. Wir sind zurück aus dem Urlaub. Schön war’s! Erholsam. Einfach mal eine Woche nichts tun und vor allem so gut wie nichts denken. Nur lesen (Bücher, Bücher, Bücher), dösen, gucken (in den Himmel, auf das Meer), schwimmen, planschen, lecker essen. Bei Insta habe ich mich Anfang der Woche schonmal kurz gemeldet. Hier.
Bücher für den Liegestuhl – Mein Büchersommer 2025
Im Urlaub habe ich gelesen wie eine Weltmeisterin, wie schon lange nicht mehr. Dreieinhalb Bücher in sieben Tagen Die Geschichte der Baltimores von Joel Dicker, Alina Bronskys Pi mal Daumen , Der verschwundene Buchladen von Evie Woods und aktuell stecke ich noch in einem Buch von Joachim Meyerhoff: Man kann auch in die Höhe fallen . Es gibt also eine Menge zu erzählen. Vor allem auch deswegen: Vor unserem Urlaub habe ich schon zwei Bücher gelesen, von denen ich hier noch gar nichts erzählt habe. Es wird also eine Büchersommer, das kann ich schonmal sagen. Kommen wir nun zum DER GROSSE SOMMER von Ewald Arenz.
Mein heutiger Buchtipp: Der große Sommer
Rein optisch sprechen mich die Büche von Herrn Arenz immer sehr an. Ist das nicht ein tolles Cover? Herrlich so eine A****bombe! Macht Lust auf Sonnenschein und Schwimmbadpommes. Oder das Cover seines Buches Zwei Leben. Diese blühenden Bäume auf der Wiese mit der grasenden Kuh. Ebenfalls Alte Sorten – diese zwei Birnen mit den salbeigrünen Blättern, frisch vom Baum gepflückt, erinnern mich an uralte Naturbücher.
Gelesen habe ich bisher aber noch keines seiner Bücher, bis auf eben jenes hier: Der große Sommer. Erschienen ist das Buch im Dumont Verlag bereits 2021 – das steht auf der Verlagsseite, auf anderen Seite steht, dass es 2022 erschienen ist. Jedenfalls hat meine Buchfreundin mir das Buch empfohlen. Buchfreundinnen sind toll! Sie sagen einem, was man lesen soll und darauf kann man sich eigentlich immer verlassen. Gilt natürlich auch umgekehrt. Das muss man erst ein bisschen ausprobieren, aber wenn man zwei oder drei Treffer gelandet hat, dann kann man sich generell auf das Urteil der Buchfreundin komplett verlassen.
Worum geht es in dem Buch “Der große Sommer”?
Die Geschichte spielt in einer Stadt in Süddeutschland, es sind die 80er Jahre. Frieder (das ist sein Spitzname, er heißt eigentlich Friedrich) ist 15 oder 16 Jahre alt. Seine schulischen Leistungen waren in diesem Schuljahr miserabel, nach den Ferien muss er in Mathe und Latein zur Nachprüfung. Der Sommerurlaub mit seinen Eltern und seinen Geschwistern ist deswegen für ihn gestrichen, Frieder bleibt zu Hause bei Oma und Opa und soll da für die Prüfungen lernen.
Glücklicherweise bleibt seine große Schwester Alma auch in Deutschland. Sie macht in den Ferien ein Praktikum in einem Altenheim und darf zu Hause bleiben. Frieders bester Freund Johann ist auch da und dann ist da noch Beate, das Mädchen mit dem flaschengrünen Badeanzug, das Frieder im Schwimmbad kennenlernt. Die vier verbringen den Sommer zusammen – zumindest immer dann, wenn Frieder unter den gestrengen Augen des Großvaters nicht lernen muss.
Die Sommerferien, die die vier erleben, sind Sommerferien, wie ich sie in Erinnerung habe. Einfach in den Tag hineinleben, die meiste Zeit im Schwimmbad verbingen, mit den Rädern durch die Gegend fahren, Eis essen, draußen sein. Drinnen muss man ja lernen oder bei der Hausarbeit helfen und drinnen ist es auch immer langweilig.
Die Geschichte wird aus Frieders Sicht erzählt. Er ist der Ich-Erzähler. Er wächst in einer unkonventionellen Familie auf, immer Lärm, immer Chaos, Haustiere, viele Kinder, nicht viel Geld, aber Liebe und Zuneigung und ein ehrlicher Umgang. Frieder ist ein “guter Junge”. Sensibel, emphatisch. Er liebt seine Großmutter, hat großen Respekt vor seinem Großvater, vergöttert seinen besten Freund Johann, hat eine sehr enge Beziehung zu seiner Schwester und verliebt sich in Beate.
In diesem großen Sommer geht es um Freundschaft und Angst, um Vertrauen und Liebe und auch um den Tod.
Der erwachsene Friedrich erzählt von diesem Sommer in der Rückschau. Von seinen Erlebnissen und Gefühlen. Von Johann, der plötzlich total abdreht. Von dem festen Band zwischen ihm und seiner Schwester. Von den Gesprächen über die Liebe mit seiner Oma und von seinem Opa, der ihm einen Ferienjob in der Klinik besorgt und den er im Laufe des Sommers immer besser kennenlernt.

Mir hat dieser Roman unglaublich gut gefallen. Was für eine Sprache! Was für spritzige Dialoge! Was für schöne Gedanken und Betrachtungen. Pures Lesevergnügen!
Wer kennt’s? Wer hat es schon gelesen? Wie hat es Euch gefallen?
Leselaunige Sommergrüße
Bine
- Arenz, Ewald (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2025-08-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

4 Kommentare
Noch habe ich das Buch nicht gelesen. Werde es aber bestimmt tun. Denn Deine Empfehlungen sind immer gut, wie z.B. wir kommen mit, als Großmutter im Regen tanzte, sind nur einige Beispiele, die mir gut gefallen haben. Ich freue mich auf die nächste Buchempfehlungen. Liebe Grüße Brigitte
Liebe Brigitte, herzlichen Danke für Deinen Kommentar! Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen…. wenn Dir meine anderen Empfehlungen gefallen haben, dann scheinen wir da auf einer Wellenlänge zu liegen- :-)
Einen schönen Lesesommer wünsche ich Dir.
Liebe Grüße Bine
Guten Morgen, liebe Bine,
dieses Buch gefällt mir sooo gut. Es ist so poetisch. Alleine die Sprache, die Betrachtungen sind wie ein Streicheln der Seele.
Darf ich zitieren?
Die Protagonisten sind in einem Dom. “Die unglaublich hohen Fenster auf der Südseite strahlten. Auf den Bänken und den Fliesen im Mittelgang lagen die Farben ausgebreitet wie ein durchsichtiges buntes Tuch. … Sie stellte sich ins Sonnenlicht und ihr Gesicht leuchtete in einem farbigen Mosaik auf.”
Vielen Dank für diese wunderbare Buchempfehlung.
Zur Zeit lese ich “Die Lügen über meine Mutter.”
“Der verschwundene Buchladen” und “Pi mal Daumen” sind zur Zeit in meiner Bücherei ausgeliehen.
Aber die möchte ich auf jeden Fall ebenfalls lesen.
Liebe Grüße und noch eine schöne Woche
Christiane
Unterschreibe ich komplett, liebe Christiane! :-)
Das Buch ist toll und die Sprache wunderschön und deswegen muss ich auch noch mehr von Herrn Arenz lesen.
Oh und “Lügen über meine Mutter”!!! Auch gut, oder? Von Daniela Dröscher gibt es auch schon ein neues Buch… Frau mit Katze, meine ich.
So viele Büüüüücher…. ich brauche Urlaub! ;-))
Liebe Grüße Bine