Guten Morgen, zusammen! Mir sind gerade zig erste Sätze eingefallen, aber keiner wollte sich richtig formulieren lassen. Geht es Euch manchmal auch so, dass Ihr die ersten Sätze Eurer Artikel immer wieder umschreibt oder löscht? Ich wollte Euch erst fragen, ob Ihr ein schönes Wochenende hattet. Und dann ist mir aufgefallen, dass dies mein 10. Montagsposting in diesem Jahr ist. Diese Info ist aber total irrelevant. Obwohl man sich ja durchaus mal über die Wochentage unterhalten könnte. Z.B. wann Ihr bloggt oder warum Ihr an bestimmten Wochentagen Blogs lest. Ich hätte auch mit dem Wetter anfangen können. Das Wetter ist ja immer ein dankbares Thema für ein Gesprächseinstieg. Aber nein, alles wieder gelöscht.
Deswegen rede ich jetzt gar nicht weiter um den heißen Brei. Hier kommt der zweite Teil meines Leipzig Berichtes! Ich habe einen Haufen Bilder aussortiert, geblieben sind trotzdem übe 24 Fotos. Ging nicht anders! Schnallt Euch an, es geht los!
Ihr erinnert Euch an das üppige und köstliche Frühstück im Café Cantona? Nachdem wir da noch ein Weilchen saßen und quatschten, ging es weiter ins Atelier von Thomas Moecker. Thomas wollte sich gerade einen Kaffee kochen, als wir ihn besuchten. Also kochte er statt einem, gleich 10 Kaffee und dabei erzählte er von seiner Arbeit als Künstler, Kurator und Leipziger Jung mit Herz und Seele.
Während er Kaffee kochte, durften wir durch sein Atelier laufen, gucken, knipsen und Fragen stellen. Sein Atelier befindet sich in einem alten, unter Denkmalschutz stehendem Gebäude mit dem Namen Atelierhaus Frühauf, in dem noch viele weitere Künstler ihre eigenen Räumlichkeiten haben. Ich möchte da einziehen und dort nähen und basteln und schreiben.
Danach liefen und fuhren wir weiter zur alten Baumwollspinnerei.
… durch was?!
Dort stürmte ein Teil von uns zu allererst Boesner. Eine Handlettering-Welle geht durch’s Land. Da braucht frau Stifte! Stifte! Stifte!
Danach besuchten wir die Galerie Kleindienst wo uns Christian alles über die Arbeit eines Galeristen erzählte. Spannend! Zu seinen Künstlern gehört unter anderem Rosa Loy. Die Malerin und Graphikerin, die in ihrem früheren Leben Gartenbauingenieurin war und einige Jahre auch in diesem Beruf tätig war, malt heute. Sie ist mit dem bekannten Leipziger Künstler Neo Rauch verheiratet.
Gleich danach ging es in eine andere Galerie- alles auf dem Gelände der alten Spinnerei. Wir besuchten Hans Aichinger in der maerzgalerie, der uns persönlich von seinem Leben, seiner Kunst und seinen Werken erzählte. Hans Aicheringer malt hyperrealistisch. Seine Bilder sind mit Öl gemalte Fotografieen. Unfassbar gut. Ich hätte mir seine Bilder stundenlang anschauen können, aber lieber hätte ich ihm noch stundenlang zugehört.
So erzählte er uns z.B., dass er das Bild, welches er malen möchte ganz genau vor seinem inneren Auge sieht. Er geht dann los und sucht sich ein Model. Im Familien-, Freundeskreis oder auf der Straße. Mit dem Model geht er dann ins Fotostudio. Der Fotograf erstellt an Hand Aichingers Skizze die Szene. Lichteinfall, Schatten, Blickwinkel- alles ist ganz genau geplant. Wenn das Foto im Kasten ist, mal Aichinger es mit Ölfarben nach. Jetzt stellt Euch vor, der Künstler selbst erzählt Euch dieses Vorgehen. Mit Hingabe und Leidenschaft. Meine Wiedergabe des kreativen Ablaufes seiner Arbeit ist dagegen nur eine plumpe Zusammenfassung.
Ich muss gestehen: ich habe mit Kunst nicht viel am Hut. Im Museum oder in Galerien lese ich selten die kleinen Zettelchen, die neben den Bildern hängen. Ein Bild muss mir- rein subjektiv- gefallen. Aber, wenn ich die Chance habe von einem Profi oder dem Künstler selbst, die Geschichte hinter dem Bild zu erfahren, dann fühlt es sich ganz anders an. Realistischer. Spannender. Ich habe einen Bezug zum Bild.
Genug der schönen Künste: Weiter ging es, an wundervollen Aufforderungen- Sei hemmungslos glücklich!- an bemalten Häusern, an hängenden Schuhen, an Menschen und Cafés vorbei.
Auf unserem Weg machten wir Halt bei Konrad Roscher, der alte aufgearbeitete Möbel und Dekoarktikel in seinem Laden WKR verkauft. Schade, so ein Tisch passt leider nicht in den Koffer.
Bei anderhalb kaufte ich mir praktische Klipps für Bleistifte, die man ans Notizbuch klemmen kann. Irgendwas kann man in solchen Geschäften und Werkstätten doch immer gebrauchen.
Der Tag neigte sich dem Ende zu. Es wurde mal wieder Zeit für Nahrungsaufnahme. Den köstlichen Pflaumen-Streusel-Kuchen in der Spinnerei habe ich Euch weiter oben unterschlagen. Ihr könnt Euch denken, dass wir an dem Wochenende eigentlich nie hungrig waren.
Zu Abend aßen wir im Chinabrenner. Coole Location, köstlichste Speisen. Wir bestellten die Speisekarte einmal rauf und runter. Die Schüsseln wurden auf’s Rondell in die Mitte gestellt und so konnten wir alle von allem kosten. Unser Vorhaben noch weitere Speisen nachzubestellen, nachdem wir die ersten Löffelchen probiert hatten, gaben wir dann doch auf. Es war einfach zu viel des Guten.
Das Wetter war herrlich und so zogen wir irgendwann in den kleinen Innenhof und tranken und quatschten dort weiter.
Das Frühstück musste ich am nächsten Morgen leider ausfallen lassen, denn mein Zug rollte recht früh gen Köln. So schade, aber essen kann man ja auch am Bahnhof.
Hach, Leipzig, Du hast mir richtig gut gefallen. Ein riesen Vorteil für uns war natürlich unsere Reiseführer-Freundin Anja, die für uns die tollen Führungen und Gespräche in den Ateliers und Galerien, in der alten Spinnerei und nicht zu letzt in den tollen Cafés und Restaurants organisierte. Danke, liebes Nähkitz!
Solltet Ihr einmal die Gelegenheit haben, Leipzig zu besuchen, dann macht das. Sofort! Und wenn Ihr sowieso dort lebt, dann sende ich beeindruckte und dezent neidische Grüße in den Osten!
Ich wünsche Euch einen guten Start in KW 23! Noch fünf Wochen, dann sind Sommerfeeeerien!
Liebe Grüße, Bine
14 Kommentare
Was für interessante Eindrücke. Gerade hörte ich auch von anderer Seite, wie sehenswert Leipzig sei. Muss doch mal schauen, wie die Zugverbindung aus Duisburg heruas ist… vielleicht mal was für ein langes WE. Danke für das Teilen Deiner Eindrücke. Deine Fotos mag ich wirklich sehr gern.
toller Bericht und super Auswahl an Bildern … danke
LG hellerlittle
Ich spüre gerade eine große Sehnsucht. Leipzig ohne euch ist nur halb so schön. Danke für das tolle Wochenende ? Ich winke mal von Leipzisch rüber nach Kölle! Kitzi
Schöner Bericht, habe ich sofort Lust anch Leipzig zu fahren, obwohl ich einiges kenne, aber es gibt immer Neues zu entdecken.
Bunte Grüße Karen
Ich wusste gar nicht, dass Leipzig so viele tolle Seite zu bieten hat. Der Tisch von WKR hat es mir ebenfalls angetan -schön und dann auch noch massiv!
Liebe Grüße
Johanna
Danke fürs Beneidetwerden, liebe Bine – ich bin aus dem Osten.
Und bei uns sind’s nur noch 3 Wochen bis zu den Feeeerien.
Die Eindrücke, die du aus Leipzig mitgebracht hast, motivieren mich, auch mal wieder einen Städtetag zu machen.
Liebe Grüße
Christiane
Schöner Bericht. Lustig, selbst wenn man in der Stadt wohnt, kommt man nur selten aus seinem Viertel heraus und bewegt sich abseits der täglichen Wege. Ich wohne seit 5 Jahren hier, doch in der Spinnerei war ich noch nie (wohl aber schon im Chinabrenner *lecker*). Ich bin schon immer total fasziniert, wenn ich mal eine andere Straßenbahnlinie benutzen muss statt der gewohnten *haha*
Liebe Grüße zurück.
Das wäre ja ein Tag ganz nach meinem Geschmack gewesen, Atelier- und Galeriebesuche, Dekogeschäfte, Möbel und Streetart, das unternehme ich ja normalerweise nur in Köln aber wie man sieht hat Leipzig da auch allerhand zu bieten. Da ich ein großer Fan der Leipziger Schule bin (Neo Rauch u.a. ) gibt es hier bestimmt noch ganz viel zu entdecken. Besonders viele verlassene Industrieanlagen und Gebäude gibt es hier noch zusätzlich und allein deshalb ist die Stadt ja schon ein muss für mich.
Viele Grüße Kathrin
Auch ich danke fürs Beneidetwerden ;) Und lade ein, das nächste Mal die Seenlandschaft zu erkunden rund um Leipzig. Dann kommt gerne mal auf unserem Hof vorbei. Kaffee kochen kann ich auch :)
Liebe Grüße
dörte
Es gibt zwei Städte, die ich gern nochmal besuchen würde…Berlin und Leipzig
Danke , dass du deinen Ausflug mit uns teilst.
Liebe Grüße
Kathrin
WOW! Tolle Fotos, ich bin hin und weg!
Dein Besuchsbericht in Leipzig ist unbeschreiblich schön.
Da wäre ich gern mit dabei gewesen. ;-)
Liebste Grüße,
Annette
Tolle Fotos! Ich wusste gar nicht, dass Leipzig so viel zu bieten hat. Beste Grüße aus der Weltstadt an der Leine, Jens
Hallo auch hier geb ich mal meinen Senf dazu. Wohn ganz in der nähe von Leipzig und bin da sehr oft. Diese Stadt ist einfach toll. Kulturell und auch sonst sehr zu empfehlen.
Alles liebe Ingrid
Oh ja! Leipzig ist toll. Ich denke gerne und oft zurück an dieses Mädelswochenende
im schönen Leipzig!
Liebe Grüße Bine