{Werbung ohne Auftrag | Buchtipp: Die Sammlerin der verlorenen Wörter | selbst gekauft, bzw. geschenkt bekommen}
Schon der Titel und erst das ausgesprochen schöne Cover – g e n a u mein Buch. Und das dachten sich auch meine Kinder, die mir Die Sammlerin der verlorenen Wörter zu Muttertag schenkten.
Ich habe noch am selben Abend angefangen es zu lesen, bin jedoch – da will ich ehrlich sein – nicht richtig rein gekommen. Im Wonnemonat Mai war hier auch einfach zu viel los, als dass ich mich jeden Abend auf die Lektüre hätte freuen können, geschweige denn: wach genug war. Tagelang habe ich das Buch nicht beachtet. Aber nicht nur Zeit, auch die Sprache und Erzählart haben es mir nicht leicht gemacht.
Eine zweite Chance gab ich der Geschichte in unserem Urlaub auf Kos. Bücher, die einen nicht gleich gefangen nehmen wollen, die sich anfangs etwas sperrig zeigen, die sollte man dann lesen, wenn man viel, Zeit für`s Lesen hat. Und das ist bei mir ganz klar während des Sommerurlaubes.
Buchtipp: Die Sammlerin der verlorenen Wörter
Der zweite Anlauf war besser. Um einiges:
Die Geschichte spielt in Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Die kleine Esme verliert früh ihr Mutter und wird von ihrem Vater, ein geschätzter Lexikograf, groß gezogen. Esmes Vater arbeitet an der Entstehung des bedeutenden Oxford English Dictionary mit und sein Chef, der berühmte James Murray, duldet es, dass Esme tagsüber unter dem großen Tisch im Skriptorium sitzen darf.
Das Skriptorium ist eine Schreibstube, besser eine Bude aus Wellblech, die im Garten hinter Murrays Haus steht. Den Herausgeber des Oxford English Dictionary James Murray, die Blechbude, seinen Garten, einige seiner Mitarbeiter und Gelehrten, die in diesem Buch vorkommen, die gab es wirklich. Die ganze Story rund um Esme ist also eine fiktive Geschichte, die geschickt mit historischen Fakten verwoben ist.
Esme kennt alle die Mitarbeiter des Skriptoriums, aber ganz besonders gut kennt sie die Schuhe und Strümpfe der Gelehrten. Sie sitzt ja dauernd unter dem Schreibtisch. Hin und wieder fällt ein Zettel mit einem Wort unter den großen Tisch, was scheinbar niemanden auffällt. Diese Worte werde niemals ins Dictionary aufgenommen. Also nimmt Esme die Wörter an sich, versteckt sie in ihrem Rock, bewahrt sie in einem großen Koffer unter dem Bett auf, hütet sie wie einen Schatz… und so entsteht eine ganz besondere Wörter Sammlung. Und Esme wird zur Sammlerin der verlorenen Wörter.
Alle Wörter, die Esme sammelt, betreffen Frauen.
Es sind Wörter, die fern der Universität gesprochen werden. Auf der Straße, in der Gosse, auf den Märkten. Esme kommt so an Wörter, die in ihrer bürgerlichen Welt nicht in den Mund genommen werden, nicht ausgesprochen werden, am besten nicht mal gedacht werden.
Esme wird größer, älter, geht raus in die Welt, lernt Frauen kennen, findet Freundinnen, lernt Männer kennen, lernt die Liebe kennen. Sie beginnt aktiv nach Worten zu suchen, notiert sie, schreibt sie auf, hütet sie und sie beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.
Pip Williams erzählt die Geschichte um Esme und die Geschichte des berühmten Oxford English Dictionary recht unaufgeregt und fast schon ein wenig sachlich. Und das ist der einzige Punktabzug meinerseits: Ich wurde mit den Personen nicht so richtig warm. Mir fehlten mehr zwischenmenschliche Dialoge, die eine Roman-Figur für mich zu einer nahbaren Wesen machen. Nichtsdestotrotz: Die Geschichte ist wundervoll und obendrein wertvoll! Ich liebe es, historische Romane, gespickt mit fiktiven Geschichten, zu lesen.
Selbstredend habe ich während des Lesens immer mal wieder James Murray gegoogelt und habe Bilder von ihm, seinen Töchtern und Gelehrten im Netz gefunden, die allesamt in der Geschichte ihren Platz finden. Ausserdem habe ich einen Hinweis zu einem Film gefunden (The Professor and the Madman), der wohl auch von James Murray handelt.
Solltet Ihr das Buch lesen oder schon gelesen haben, dann lasst mich gerne wissen, wie es euch gefallen hat.
Liebe Grüße
Bine
- Williams, Pip (Autor)
Letzte Aktualisierung am 26.08.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
7 Kommentare
Das Buch steht auf meiner Leseliste. Bin gespannt, wie es mir dann damit geht. Ob ich über die Leseprobe hinauskomme … Deiner Beschreibung nach vielleicht eher nicht. Aber diese Chance bekommt es auf jeden Fall.
Gib im eine Chance, Ines. Wie gesagt: Die Story ist gut, es ist sogar ein Bestseller… mir fehlte ein wenig das Gefühl. 🤷🏻♀️
Hallo Bine,
mir geht es auch so beim Lesen. Wenn’s nicht gleich richtig startet, mich nicht fesselt, lege ich es fix bei Seite.
Dein vor ner Weile vorgestelltes Buch “Fritz und Emma” hat mich total gefesselt. Ein sehr schönes Buch mit viel Herz.
Hab ne schöne Woche 👋
Oh ja, liebe Ilsebilse! Fritz und Emma ist ein richtig gutes und vor allem schönes Buch. Da bin ich voll drin versunken. :-)
Und danach habe ich weitere Bücher der Autorin gelesen und fand sie alle total schöööön!
Liebe Grüße Bine
Liebe Bine, nachdem ich schon so viele Buchtipps von Dir mitgenommen habe: Schau Dir doch mal “Die Nähmaschine” von Natalie Fergie an, vielleicht könnte Dir das gefallen.
Lieben DANK für den Tipp, Sarah!
Liebe Bine,
danke für den Buchtipp. Ich finde das Cover auch sehr ansprechend.
Ich bin gespannt wie es sich lesen lässt. Viele Grüße, Christine