Heute möchte ich mit Euch meine Berlin Momente aus dem Juni teilen. Rund drei Tage waren wir unterwegs durch in dieser bunten Stadt: Politik im Reichstag, süße Verführung bei Rausch und ein Hauch von Luxus im Adlon, Bücherträume bei Dussmann, die wohl leckerste Currywurst Unter den Linden, sonntägliche Stille im Kanzleramt und dann noch ein kurzer Abstecher nach Potsdam. Dort grauenhafte Geschichte, aber so unglaublich informativ und toll erzählt. Ein Städtetrip, wie ich sie liebe – kommt Ihr mit?

Vielleicht erinnert Ihr Euch, vielleicht habt Ihr es in meinem Monatsrückblick Juni 2025 gelesen: Da waren wir für drei Tage in Berlin. Was für ein Wochenende. So voll, so dicht, so viel haben wir gesehen und gehört und teilweise schon wieder vergessen… man wird ja nicht jünger. Ich möchte Euch heute ein paar Bilder zeigen und dazu kurze und knackige Infos geben. Vielleicht ist ja was Neues dabei, möglicherweise kann ich Euch mit meinem Beitrag einen Funken Inspiration für einen Hauptstadtbesuch geben.
Vorab sei noch gesagt: Wir waren privat in Berlin und ich teile hier meine privaten Eindrücke und Empfehlungen. Alle Verlinkungen sind purer Service, freundliche Empfehlung, gut gemeinte Tipps.
Köstliche Currywurst mit Blick auf das Brandenburger Tor.
Das erste Bild da oben zeigt ein unglaublich leckere Currywurst, die wir uns gleich am ersten Tag an der “Curry Wolf” Bude Unter den Linden gönnten. Mein Lieber, nicht nur der Service, die Ansprache, auch die Wurst und die Pommes und die Soße – eine absolute Offenbarung. Vielleicht waren wir auch so geflashed, weil diese Bude im Touri-Zentrum steht. Da hat man ja meist keine hohen Ansprüche, ne? Hier aber: 5 von 5 Sterne! Zu erwähnen sei auch noch die Freundlichkeit, die uns nicht nur bei Curry Wolf zu Teil wurde… überhaupt, was ist mit Berlin los? Wir wurden dauernd mit Mein Lieber oder Meine Liebe angesprochen. Was habt Ihr mit den knurrigen Berlinern gemacht??

Für Buchliebhaber:
Kennt Ihr das Kulturkaufhaus Dussmann. Eigentlich bin ich ja in der Familie bekannt als Location-Scout, sehe was, höre was im Internet und schleife meine Familie dann dahin. .. diesmal war es mein Mann, der auf der Friedrichstraße sagte: Da ist das Dussmann, da gehen wir mal rein, davon habe ich schon in vielen Podcasts gehört.
Was für ein toller Tipp! In diesem Kaufhaus gibt es ohne Ende Büüüüüücher! Und was für Bücher! Und so schöne und ausgefallene und besondere, aber auch typische Bestseller Bücher. Einfach nur Wow. Wenn ich könnte, würde ich mich sofort nochmal dahin beamen. Es gibt dort aber nicht nur Bücher, sondern auch eine ganze Etage gefüllt mit Noten. Und Schreibmitteln, Stifte, Notizbücher, Papeterie, Karten, Geschenkpapier und viel Gedöns. Ein Traum aus dem man gar nicht mehr aufwachen möchte.

Greifbare Politik haben wir dann im Reichstag erlebt. Dort waren wir schon vor einigen Jahren, sind damals aber “nur” die Kuppel hochgelaufen, diesmal haben wir auch eine Sitzung besucht. Eine Stunde saßen wir auf der Tribüne im Plenarsaal. Annalena Bärbock haben wir noch ganz kurz mitbekommen und danach drei weitere Sprecher, die mir nicht so bekannt waren.
Greifbare Politik


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Im Schokoladenhimmel
Am Gendarmenmarkt gibt das Schokoladenhaus Rausch. Dort war ich vor über 20 Jahren zuletzt. Auf drei Etagen gibt’s Schokolade, Schokolade und Schokolade in allen Varianten, die Ihr Euch nicht ausdenken könnt. Ganz oben gibt’s ein Café, in dem nahmen wir Platz und gönnten uns eine kleine Auszeit und natürlich was Süßes.


Ich mag das Regierungsviertel sehr, auch wenn es dort weiiite Wege zu latschen gibt, das muss man schon sagen. Mal eben um den Block is’ nich’, wenn man von A nach B möchte. Dafür lässt es sich ganz gut entspannen, wenn man so am Wasser entlang läuft.


Ein Hauch von Luxus gab’s im ehrwürdigen Hotel Adlon. Das Adlon ist für mich Berlin und vor allem Berliner- oder Deutsche Geschichte. Dieses Hotel spielte schon in so vielen Spielfilmen, Dokumentationen, politischen Ereignissen oder einfach in Büchern eine Rolle. Ich habe immer ein bissen Gänsehaut, wenn ich dadrin bin.
Wir haben dort übrigens nicht genächtigt, ich musste mal für kleine Mädchen.


… und das habe ich natürlich nur gemacht, weil wir nebenan, in einem mini kleinen Café, dem Adlon To Go Coffee Shop eine kurze Regenpause genossen haben.
Auf dem Weg durch die Stadt überraschte uns plötzlich ein mächtiger Regenschauer. Wir hatten nicht mal Jacken dabei, ich hatte einfach nur gutes Wetter für dieses Wochenende eingeplant und so sind wir ins Adlon To Go gesprungen und haben den Schauer mit Kaffee und Kuchen abgewartet. Und anschließend bin ich kurz rüber ins Hotel gesprungen… ;-)


Die Führung durch und der Besuch des Bundeskanzleramtes war für mich eine Premiere und ein absolutes Highlight. Unser Guide, ein Historiker, der viele Jahre für das Amt gearbeitet hatte, heute Besucher durch das Gebäude führt, war toll. Höchst informativ, spannend, einfach gut.
Sonntägliche Stille im Bundeskanzleramt
Ein Blick hinter die Kulissen, ein Blick in die Räume, die man nur aus dem Fernsehen kennt, das ist immer etwas höchst Besonderes.


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Ein Besuch des Bundeskanzleramtes in Berlin


Schaut Euch diesen fantastischen Blick vom wichtigsten und wahrscheinlich am besten gesichertsten Gebäude Deutschlands an.

Die Gemäldegalerie unserer Bundeskanzler. Frau Merkel fehlt noch, was ich nach so langer Zeit, ehrlich gesagt, nicht verstehe. Und das Gemälde von Herrn Schröder finde ich verstörend. Herr Kohl sieht sich nicht wirklich ähnlich. Nun gut.


An einem Abend haben wir im Paddenwirt gegessen. Das Restaurant liegt direkt neben der Nikolaikirche, also im Nikolaiviertel, eines der ältesten Stadtteile Berlins. Die Padde ist ein anderes Wort für Kröte – dazu gibt es eine Geschichte, die Ihr auf der Webseite des Restaurants nachlesen könnt.

Es ist eine typisch Berliner Gaststätte mit sog. Berliner Originalen auf der Karte – Leber, Sülze, Königsberger Klopse, Currywurst und so weiter und so fort. Für mich bitte Salat mit Hähnchenbrust. :-)
Sehr urig, sehr bodenständig, super freundlich.

An einem Tag fuhren wir mit der Bahn raus nach Potsdam, noch eine Premiere für mich.
In der Innenstadt fühlte ich mich ein bisschen wie im Phantasialand. Alles so schön, so gleich, so aufgeräumt. Die meisten Häuserfassaden schick, restauriert, frisch gestrichen, total schön, aber auch ein bisschen skurril. Zumindest dort, wo wir lang gelaufen sind. Wir haben ja nur einen kleinen Teil gesehen.
An einem anderen Abend haben wir im Zollpackhof, gegenüber des Bundeskanzleramtes, gegessen. Das war auch sehr nett, sehr urig, sehr bayrisch.

Vom Bahnhof ging es Richtung Lindenstraße. Auf dem Weg dahin: Ein leckeres Eis. Es war wahnsinnig warm an diesem Tag.


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Unser Ziel war die Gedenkstätte Lindenstraße, die wiederum im Holländischen Viertel Potsdams liegt. Dort fand an dem Tag ein Markt statt, von wir allerdings (leider) nicht all zu viel zu sehen bekamen, denn wir hatten in der Gedankstätte eine Führung gebucht.


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Hinter dieser Häuserfassade erstreckt sich ein ehemaliges Gefängnis, wo sowohl während des Nationalsozailismus, also auch zu Zeite der Stasi Menschen einsassen und gequält wurden. Grauenhaft. Wirklich grauenhaft.
Ein Ort des Gedenkens und Erinnerns
Aber auch hier: Ein Guide, der mit so viel Enthusiasmu und Hingabe von der Geschichte dieses Ortes erzählt hat – einfach toll und eine ganz große Empfehlung! Ein Besuch, der bewegt und nachhallt. Die Gedenkstätte ist das, was der Name schon sagt – Ein Ort des Gedenkens und Erinnern und natürlich auch des Lernens.
Hier gibt es weitere Infos, falls Ihr mögt -> KLICK



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Danach bummelten wir noch die Brandenburger Straße hoch, Richtung Brandenburger Tor in Potsdam und fuhren dann mit der Bahn zurück nach Berlin.

Und damit endet mein heutiger Ausflug in die Hauptstadt. Ich war schon wirklich oft in Berlin, an diesem Wochenende habe ich viel Neues gesehen und erlebt.
Wart Ihr schonmal in Berlin? Im Kanzleramt? im Adlon oder bei Rausch? In Potsdam? Was sind Eure persönlichen Berlin-Highlights?
Ich wünsche Euch einen wunderschönen, recht abgekühlten Sonntag!
Genießt, was der Tag heute bringt.
Liebe Grüße
Bine
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6 Kommentare
Liebe Bine, ich komme heute mal aus der stillen Ecke, weil ich mich für deinen absolut tollen Blog bedanken möchte, den ich mir schon jahrelang mit wachsendem Vergnügen gönne. Und was Berlin betrifft: ich war das letzte Mal in Berlin als noch die Mauer stand und man seinen Zwangsumtausch vor dem Ladenschluss in Ostberlin in einer großen Tasche Klassikern anlegte, die heute noch in meinem Bücherschrank stehen.
Dein Bericht hat mir den letzten Schub gegeben mir als demnächst Rentnerin das Berlin aus meiner Jugend endlich mal wieder anzuschauen. Sehr inspirierend. Als wir letztens in der Lutherstadt Wittenberg waren, wäre es ein Leichtes gewesen, Berlin noch mit anzuhängen. Im Vergleich zur Anreise aus dem wilden Süden Baden-Württembergs quasi ein Katzensprung. Leider verpasst. Aber sicher mein nächstes Reiseziel.
Einen herrlichen Sonntag bei Strickjacken-Temperaturen wünsche ich und bitte so weitermachen. Habe den Blog schon tausendfach empfohlen und immer ein Dankeschön dafür gehört. Herzliche Grüße
Liebe Helga B. aus dem wilden Süden Baden-Württembergs, ich danke Dir vielmals für Deinen so schönen und wertschätzenden und liebe Kommentar! Für Leserinnen, wie Dich, schreibe ich diesen Blog. Mir macht’s einfach Freude Euch zu unterhalten, zu inspirieren und Euch leckere Rezepte unterzujubeln.:-) Bin gespannt, ob Deine nächste Reise nach Berlin führt.
Einen gemütlichen Sonntagabend wünsche ich Dir und schicke herzliche Grüße
Bine
Hallo Bine,
Ja Berlin ist immer eine Reise wert, da hast Du wahrlich viel gesehen und erlebt.
Ich war in den 70iger jahren oft in Berlin, manchmal sogar geflogen von Hannover Berlin kostet ca. 20 DM.
Berlin war eine Insel mit Mauer usw. Zugfahrt dauerte manchmal 6 Stunden und mehr für ca 300 km.
Ich war immer ganz stolz auf meine Reisestempel im Pass. Im Zug war Kontrolle angesagt mit Hunde und manchmal auch kofferkontrolle und auf dem Passfoto musste das Ohr frei sein.
In Ostberlin war ich auch mal beim “Festival der Jugend”
Das X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten fanden 1973 in Ost-Berlin statt. Unter dem Motto “Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft” 5,- DM Zwangsumtausch , wir haben das Geld in Vanilleeis umgetauscht, was anderes gab es nicht. Alexanderplatz mit Fernsehturm, ja alles mächtig gewaltig. Da hatte ich was zu erzählen in meiner Schulklasse.
Ja Dussmann kenne ich auch sehr gut, da wäre ich mitgekommen, die Knastführung war sicher interessant, aber DAS hätten meine Nerven nicht ausgehalten.
Im Reichstaggebäude war ich auch schon einmal und zwar mutterseelenallein, dort befand sich die Ausstellung “Haus der Deutschen Geschichte” bin da reichlich Trepp auf und Trepp ab gelaufen und mir alles angesehen.
https://www.bundestag.de/resource/blob/479340/kuppelausstellung_barrierefrei.pdf
wie gesagt damals wurde die Politik in Bonn gemacht, Berliner Reichstag war Museum .
In den 90iger Jahren habe ich mal eine Kuppelführung mitgemacht.
Das Adlon kann ich wärmstens empfehlen , die Eingangshalle und auch der Toilettenbesuch alles sehr edel und gediegen und ein Hauch von der Guten Alten Berliner Zeit.
Ja das ist alles lang her, Kinobesuche und Museumsbesuche sind mir in Berlin auch in sehr guter Erinnerung. Im Europa Center war damals eine Eisbahn, in der Krumme Lanke, Wannsee habe ich gebadet.
Das letzte mal war ich 2015 in Berlin, mit IC pünktlich ca 2 Stunden Fahrt, Termin erfolgreich erledigt, und dann wieder retour an einem Tag. Berlin ist was für junge Menschen.
Heute zieht mich nichts mehr nach Berlin. Es ist für mich auch zu sehr mit negativen Erinnerungen kontaminiert.
Schön das dir Berlin gefallen hat, eigentlich sind drei Tage zu kurz.
Potsdam Schloss Sanssouci, Pfaueninsel usw. kann ich auch noch empfehlen, aber dazu braucht es mehr als drei Tage.
Liebe Grüße von Conny
Mensch, Conny, Du hast ja wahnsinnig viel zu erzählen! Irre, was Du alles schon in Berlin und mit Berlin erlebt hast.
Ich meine allerdings schon, dass die Hauptstadt noch genügend für “ältere” Menschen zu bieten hat – Kunst, Kultur, Politik. Ich möchte jedenfalls nochmal hin (und ich bin definitiv) nicht mehr jung. :-) Aber nun bin ich erstmal wieder gut gefüllt mit Berlin-Erinnerungen, mal sehen, wann und warum es uns das nächste Mal dahin verschlagen wird.
Liebe Grüße Bine
Hört sich toll an. Falls ich nochmal da bin muss ich auch unbedingt mal in den Laden. Nur das mit der Currywurst… der alte Streit zwischen Berlin und Ruhrgebiet (wo ich ja eigentlich her komme) steckt da auch in mir drin 😂
;-)) Das verstehe ich, dass man über diese Currywurstgeschichte nicht so einfach hinwegsehen kann. Ich würde mich auch niemals auf eine Seite schlagen, ich esse einfach ‘ne Wurst im Ruhrgebiet und in Berlin. Hier, in meiner Stadt gibt’s übrigens auch eine Bude mit lecker Wurst.
Hab einen schönen Tag!
Liebe Grüße Bine