Als Blogger ist es üblich, gehört es zum professionellen Auftritt und gutem Ton, auf den gängigen social media Kanälen vertreten zu sein. Facebook, Pinterest, Instagram, Twitter. Dort findet man was eigenes.
Jede Plattform ist anders, jede hat ihre Eigenarten, jede ruft in mir ein ganz anderes Gefühl hervor. Zu meinen social media Kindern habe ich ganz unterschiedliche Beziehungen.
Mein persönliches Facebook Experiment.
Man sagt sowas als Mutter ja nicht, aber ich tu’s trotzdem: Mein Lieblingskind ist Pinterest. Es ist wirklich gut geraten. Wir spielen gerne zusammen, tauschen uns aus, ich hege und pflege es, füttere es stetig, schau ihm beim Wachsen zu und erfreue mich, dass es so ein liebes Kind ist.
Twitter ist mein ungeliebtes Findelkind. Wir hatten nie einen richtigen Draht zueinander. Ich habe es in meine social media Familie aufgenommen, füttere es manchmal, lasse es aber weitestgehend unbeachtet. Es ist ein recht stilles Kind. Wir haben so ein bisschen den Kontakt verloren, ich kenne wenige seiner Freunde, aber das ist ok. Hauptsache es geht ihm gut.
Instagram ist das geliebte, aber ungezogene Kind. Manchmal ist es lieb und brav, hört auf die Mama, zeigt sich von seiner besten Seite. Dann spielt es mal wieder algorythmisch total verrückt, hat nur Blödsinn im Kopf und muss dann für einige Tage in den Keller gesperrt werden. Ich füttere es mehr oder weniger regelmäßig, muss mich aber definitiv mehr darum kümmern, damit es nicht auf die schiefe Bahn gerät.
Facebook ist schon groß. Durch meine anfängliche Pflege und Zuneigung wuchs es artig. Seit es groß ist, tut es, was es will, hält sich aus den familiären Unternehmungen meist raus. Gefüttert wird es nur, wenn hier ein Beitrag online geht, ansonsten hat es jetzt sein eigenes Leben.
Da es aber noch nicht alt und groß genug ist, um auf eigenen Füßen zu stehen, habe ich (ganz spontan) am Morgen des 1. Oktober 2017 einen Entschluss gefasst.
Facebook, habe ich gesagt, so geht das nicht weiter. Wir müssen uns häufiger sehen, ich will wissen, was Du so tust, wie Du tickst und ich werde mich jetzt mehr um Dich kümmern.
Mein genauer Plan: einen Monat lang werde ich jeden Tag zwei Beiträge auf meiner Facebook Fan Page veröffentlichen.
Zweit Beiträge??? fragten mich in den letzten Wochen viele Bloggerfreundinnen, denen ich von meinem Facebook Experiment erzählte. Ja, zwei Beiträge. Neue, aktuelle Beiträge hier aus dem Blog, aber auch ältere Blogbeiträge aus dem Archiv und Beiträge von anderen, die mir einfach gut gefallen.
Gesagt getan: Jeden Tag gingen am Vormittag und am Nachmittag zwei Beiträge auf meiner Facebook Seite online. Dazu hatte ich mir eine Excel Liste erstellt, in die ich die geplanten Beiträge reinschrieb, damit ich nicht den Überblick verliere. An zwei, drei Tagen habe ich es schlichtweg vergessen etwas zu veröffentlichen.
Im letzten Monat habe ich nicht ganz 50 Beiträge veröffentlicht, davon ca. 20 Blog-Beiträge von anderen Bloggerinnen oder coole Youtube-Kanäle.
Am 1. Oktober hatte meine Seite 9.642 Gefällt-mir-Angaben. Heute: 9.679. Also ein Zuwachs von 37 Gefällt-mir-Angaben in gut einem Monat.
Ist das viel? Ist das wenig? Ich weiß es nicht, denn ich schaue sehr selten in meine Facebook Statistik und kann deswegen überhaupt nicht sagen, wie schnell oder langsam meine Seite pro Monat wächst. Gefühlt, würde ich sagen, steht die Fanpage schon seit Mooonaten bei 9.6-irgendwas Gefällt-mir-Angaben.
Was in den letzten Wochen rapide nach oben geschossen ist und was ich tagtäglich erlebt habe, ist die Beitragsinteraktion. Stand diese Anfang Oktober bei 2.846, sprang sie in einem Monat auf 10.644. Krass!
Ich hätte ja wetten können, dass das tägliche Veröffentlichen von Beiträgen meine Fans eher abschrecken würde, aber nein. Sie kommentierten mehr denn je. Hat natürlich auch wieder zur Folge, dass das “mehr Arbeit” für mich bedeutete, schliesslich gehört es sich so, dass man auf Kommentare von Fans und Followern reagiert und antwortet. Abgesehen davon, macht das Spass. Ich fand’s toll! <3
Die generelle Reichweite meiner Seite stieg in einem Monat von 23.381 auf 25.151. Auch hier frage ich mich wieder: Ist das viel, ist das wenig? Ich kann das nicht sagen, weil ich keine Vergleichswerte habe. Manche werden jetzt staunen, andere müden lächeln. Ich weiß es einfach nicht.
Einige ältere Beiträge, die ich jetzt im Oktober veröffentlicht habe, haben nochmal ordentlich für Wirbel gesorgt. So habe ich z.B. den Beitrag “Ich bin ein Kassettenkind” vom Oktober letzten Jahres neulich nochmal auf meiner Fan Page veröffentlicht.
Während dieser Beitrag letztes Jahr 52 Gefällt-mir-Angaben, 13 Kommentare und 23 Link-Klicks “generierte”, sah das dieses Jahr ganz anders aus: 189 Gefällt-mir-Angaben, 38 Kommentare, 35 Link-Klicks.
Beim Bohneneintopf sah sah ähnlich aus. Veröffentlichung Januar 2017: 22 Gefällt-mir-Angaben, 4 Kommentare, 33 Link-Klicks. Veröffentlichung Oktober 2017: 33 Gefällt-mir-Angaben, 11 Kommentare, 111 Link-Klicks. Auch der Serienjunkie Beitrag lockte im Oktober 2017 viel mehr Leute an, als im Januar 2016.
Andere ältere Beiträge gingen nicht so ab, dümpelten ein bisschen vor sich hin. Wenig Reaktion.
Was ich sehr schade finde, ist, dass die Beiträge von anderen Bloggerinnen wenig Beachtung fanden. Ein paar Likes, kaum Kommentare. Was sagt das über meine Fans aus? Wollen sie nur Beiträge von ‘was eigenes’ sehen? Habe ich die Links nicht gut genug angeteasert? Ebenfalls seltsam fand ich, dass ich von den meisten Bloggerinnen, deren Beiträge ich geteilt habe, keine Rückmeldung bekam. Ich wollte keinen Kniefall, kein Dankeschön- nein! Deswegen habe ich das ja nicht gemacht. Aber selten kam ein “Daumen hoch” von den Bloggerinnen, was mich wiederum fragen läßt: Haben sie das Teilen ihrer Beiträge gar nicht gesehen? Schauen sie nicht in ihre Benachrichtigungen? Ist ihnen ihr Facebook-Kind ebenso entwachsen, wie mir?
Mein persönliches Fazit nach ungefähr einem Monat Facebook Experiment:
Das tägliche Veröffentlichen war gar nicht so viel Arbeit, wie ich gedacht hatte. Man muss halt ein bisschen nach guten Beiträgen suchen. Sowohl eigene ältere Beiträge, als auch Beträge von anderen. Durch die Planungsfunktion auf der Fan Page kann man alles, was man findet gleich vorprogrammieren und muss nicht dauernd vor dem Rechner sitzen.
37 generell neue Gefällt-mir-Angaben auf der Seite finde ich jetzt nicht so wahnsinnig viel. Da hatte ich ein bisschen mehr erwartet. Aus diesem Grund würde ich das regelmäßige Veröffentlichen von Beiträgen nicht weiter fortführen.
Aber, ich habe es sehr genossen, dass auf meiner Seite mehr gequatscht, mehr kommentiert wurde- das hat mir wirklich große Freude gemacht! Während es in den Blogs eher allgemein etwas ruhiger geworden ist, scheinen gute Beiträge bei Facebook die Menschen zum Austausch anzuregen.
Ich habe mich gefreut, dass ältere Beiträge neue Klicks und Likes bekamen und demnach auch auf meinem Blog etwas mehr los war.
Bedauerlich finde ich, dass Beiträge von anderen wenig Interaktion bei meinen Fans hervorgerufen haben.
Also, lohnt es sich? Mache ich weiter?
Ja und nein. Ich habe mir vorgenommen, weiterhin ältere, saisonal relevante Beiträge von meinem Blog auf der Fanpage zu teilen. Alleine schon, weil viele alte Beiträge damals zum Veröffentlichungszeitpunkt, von viel weniger Fans gesehen wurden. Und ich werde weiterhin auch tolle Artikel von anderen Bloggerinnen teilen, denn sharing is caring. Mit Sicherheit werde ich nicht täglich zwei Beiträge veröffentlichen, aber ich versuche am Ball zu bleiben.
Und da ich nun nur von mir und meinem Experiment erzählen kann, bin ich jetzt natürlich wahnsinnig neugierig und würde gerne von Euch (Bloggerinnen) wissen: Wie läuft es bei Euch? Yea or nay? Welches social media Kind ist Euer liebstes und wie sieht’s mit Facebook aus? Postet Ihr regelmäßig? Teilt Ihr auch Beiträge von anderen? Ich freue mich auf Eure Kommentare. Hier oder bei Facebook. ;-)
Ich wünsche Euch einen schönen und gemütlichen Sonntag und hoffe, dass Ihr letzte Nacht nicht weggeweht wurdet. Was für ein Herbststurm!
Liebe Grüße, Bine