Hier geht es um Themen, die sich alle rund ums Bloggen drehen! Zum Beispiel mein Blogumzug von blogspot zu Wordpress oder wie man social media icons in den Blog einbaut.
Ich blogge nun seit acht Jahren. Ja, ich bin alt. Als ich meine ersten Einträge schrieb und zu dieser Zeit Blogs förmlich aufsog, inhalierte, auswendig lernte, meinte ich alle Blogs zu kennen. Alle. Das stimmt natürlich nicht. Man bewegt sich immer nur in einem bestimmten Radius.
Wie auch immer. Ich hatte das Gefühl einen Haufen Blogs zu kennen und dieser Haufen war nicht besonders groß. Ich war dauernd bei ihnen zu Besuch, viele kamen zurück zu mir. Es war so ein Community-Ding. Ich habe aus Leidenschaft gebloggt, habe alles mögliche hier geschrieben und gezeigt, habe ständig an meinen Blog und mögliche Blogbeiträge gedacht, hatte immer- wirklich immer- und überall meine Kamera dabei. Ein Familienausflug und den Zoo? Prima! Kamera mit, knipsen, Fotos runterladen, Fotos hochladen, Text schreiben, veröffentlichen!
Weil ich in einigen Blogs davon las, dass sich die Betreiber derer wünschen, wieder so zu bloggen, wie sie es früher gemacht haben, ohne Druck, einfach so, habe ich mir zu diesem Thema in den letzten Tagen Gedanken gemacht:
Ich blogge heute nicht mehr, wie vor sechs, sieben, acht Jahren. Will ich das? Nein, will ich nicht. Ich habe mich verändert, mein Leben hat sich verändert, meine Leserschaft hat sich verändert, mein Blog hat sicher verändert.
Hatte ich früher eine (für mich großartige!- heute überschaubare) Anzahl an Lesern, sieht meine Blogwelt heute ganz anders aus. Ich bin hier nicht mehr anonym unterwegs. Tagtäglich klicken hier ziemlich viele Leute auf meine Seite und lesen oder gucken nur schnell, was es Neues gibt.
Hielt ich meinen Blog in den ersten Jahr noch geheim und erzählte nur engsten Freunden davon, bin ich heute längst mutiger und setze meine Signatur unter jede Email. Und doch! – ich hänge es nicht an die große Glocke, dass ich einen Blog schreibe.
Er ist im realen Leben für mich nicht so sehr relevant. Ich erzähle davon, wenn ich gefragt werde. Ungefragt? Nein. Trotzdem gibt es Sicherheitslücken. Die kommen in Form von zwei Kindern daher. Für die ist es völlig normal, dass ich nähe und blogge und Fotos von gebackenen Kuchen mache, bevor wir ihn essen und gelesene Bücher vor der Terassentüre fotografiere. Werden sie gefragt, was denn Mama und Papa so beruflich machen, dann erzählen sie das. Dagegen ist die NSA übrigens ein Scheiss! Hier lesen also viele Menschen mit, die ich persönlich kenne, von denen ich aber vielleicht nur ahne, dass sie mitlesen. Und dann lesen noch mehr Menschen mit, die ich nicht kenne und niemals kennen lernen werde.
Ich bin mit den Jahren etwas zurück haltender geworden, was das Veröffentlichen von privaten Ereignissen betrifft. Wirklich privat war es hier sowieso nie. Persönlich- ja! Privat- nein! Es ist für mich eben ein Unterschied, ob ich Euch hier zeige, wie mein diesjähriger Adventskranz aussieht, dass ich jeden Morgen um 5 Uhr aufstehe, was meine guten Vorsätze für das neue Jahr sind,… oder, ob ich in die Welt hinaus posaune, dass wir am Wochenende alleman im Kino waren, dort vier große Tüten Popcorn verputzt haben, ich mit dem Kind für die Englischarbeit gepaukt habe und mein Mann und ich auf dem 40. Geburtstag einer Freundin waren. Das erwähne ich am Rande- wenn es zum Thema passt, aber ich mache es nicht (mehr) zum Thema.
Für mich hat sich das Bloggen verändert, aber es ist nicht minder leidenschaftlich. Im Gegenteil. Ich schreibe nach wie vor gerne, nehme auch noch ganz oft meine Kamera mit, bearbeite mit Hingabe meine Bilder, versuche immer mehr dazu zulernen, füttere meine social media Kanälen mit Beiträgen, verhandele gerne mit Kooperationspartnern, probiere neue Tools und Apps aus, die mir das Leben als Bloggerin erleichtern und und und. Es macht mir Spass! Immer noch und immer wieder.
Mein Blog ist in den vergangene acht Jahren stetig gewachsen. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Und das macht mich stolz. Ja, ich finde Erfolg und Ehrgeiz nichts Verwerfliches. Im Gegenteil. Wenn ich heute 4 km jogge und kommende Woche 5 km schaffe, dann war ich erfolgreich. Wenn ich einen einfachen aber leckeren Marmorkuchen backe und meine Familie anschliessend mampfend und seufzend am Tisch sitzt und sagt: Mama, lecker! dann verbuche ich dies als Erfolg. Ich habe im übrigen auch beim Backen schon den nötigen Ehrgeiz, dass das Ding nachher schmeckt. Hätte ich dies nicht, könnte ich den Mixer gleich wieder wegstellen. So ist es mit dem Bloggen auch.
Es wird immer Menschen geben, die 5 km joggen und dabei noch schneller sind als ich oder deren Marmorkuchen noch besser schmeckt als meiner oder deren Blogfotos noch besser sind als meine oder die noch schönere Texte schreiben, als ich es je könnte. Stresst mich das? Stört mich das? Ja manchmal! Natürlich, ich bin ein Mensch! Es motiviert mich aber auch! Und ausserdem kann ich mich durchaus über den Erfolg anderer freuen! Wenn jemand etwas gut macht, dann applaudiere ich. Sowohl im Theater, als auch vor meinem Laptop sitzend (dann aber nur gedanklich! Manchmal auch richtig. Sieht ja hier im Keller niemand!).
Ich gebe gerne mein Bestes. Ich habe gewisse Ansprüche an mich und meine Arbeit. Dass es Menschen gibt, die besser oder schlechter darin sind, als ich- das ist n o r m a l. Wie ich damit umgehe? Na, ganz einfach: ich lasse alles, wie es ist und habe Spass oder ich strebe danach, mich zu verbessern und habe auch Spass dabei. Erfolg zu haben, ist etwas Schönes- aber nicht auf Teufel komm raus!
Seit zwei Jahren hampel ich zum Beispiel mit meiner Tageslichtlampe herum. Immer mal wieder hole ich sie hervor, versuche sie für’s Fotografieren zu nutzen und jedesmal bin ich anschliessend sowas von genervt, weil ich einfach zu doof bin, damit gute Bilder zu machen. Also was tun? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: 1) Ich schmeisse das Ding aus dem Fenster. 2) Ich verticke es bei Ebay. 3) Ich suche nach einer vernünftigen Anleitung im Netz. 4) Ich frage Freundinnen, die auch so ein Ding haben. 5) Ich stelle sie einfach in den Keller und tue mir den Stress nicht an.
Ich habe mich noch nicht entschieden, welche Möglichkeit ich wählen werde. Wofür ich mich aber entschieden habe: ich lasse mich dadurch nicht stressen, denn bisher hat mir noch niemand geschrieben: Boah, sind Deine Bilder doof. Kannste nicht mal ‘ne Tageslichtlampe wie alle anderen nutzen?! Ich verzichte an dieser Stelle auf den Erfolg das perfekte Bild zu schießen.
Die Bloggerwelt ist so bunt wie eine Tüte Konfetti. Es gibt so viele Angebote da draußen, so viele verschiedene Blogs und so viele verschiedene Leser. Ist das nicht großartig? Und ist es nicht toll, dass jeder das lesen darf und kann, was er will und, dass er obendrein dies alles kostenlos bekommt? Einfach so. Ich bin Blogs immer noch verfallen. Auch wenn Instagram auf dem Vormarsch ist und man (schon seit einer halben Ewigkeit) davon liest, das Blogs sterben werden… ich glaube es nicht. Und ich hoffe es nicht.
Ich hoffe nur, dass die Blogwelt so bunt und abwechslungsreich bleibt, wie sie ist. Dass jede Bloggerin und jeder Blogger ihren/ seinen Weg findet! Egal, ob dieser Weg in die private-Tagebuch-Blog-Welt oder in die professionelle-Blogwelt oder irgendwas dazwischen, führt. Egal, ob ein Blogger einmal die Woche, einmal im Monat oder sieben Tage die Woche bloggt. Im Mai 2014 habe ich zu diesem Thema auch schonmal meinen Senf abgegeben: Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden!
Als ich gestern mein Geburtstagsposting hier veröffentlichte, war für mich das größte Kompliment, dass so viele Kommentatorinnen schrieben: Ich lese hier schon ganz lange mit, mach weiter so!
Und das, obwohl sich mein Blog in den acht Jahren immer mal wieder verändert hat, meine Texte länger wurden (ach?! ;-)), meine Beiträge mal persönlicher, mal weniger persönlich waren, einige Postings in Kooperation mit Unternehmen entstanden sind und ich den ganzen Kram hier von blogspot zu WordPress umgezogen habe,…
Sicherlich sind viele Leser in den letzten Jahren abgesprungen, sicherlich kamen Neue dazu, aber das schöne und beste Kompliment ist für mich, dass so viele schon seit Jahren vorbei kommen. Dafür danke ich Euch sehr! Was ich also eigentlich sagen will: Es ist egal, wie oder was Du schreibst! Wichtig ist, dass es ehrlich ist. Dass es von Herzen kommt. Dass Du Dich für Deinen Blog nicht verbiegst. Dass Du einfach Spass daran hast.
So, Ihr Lieben! Ich begrüße alle von Herzen, die hier unten ohne weitere Schäden, angekommen sind. Da ich in den vergangenen zwei Monaten die #Schreibzeit vernachlässigt habe, lade ich Euch ein, Euch zu diesem Thema Gedanken zu machen.
Was bedeutet für Euch damals und heute bloggen? Wie empfindet Ihr die aktuelle Lage der Bloggernation? Hadert Ihr mit Euch und Eurem Blog, fühlt Ihr Euch durch andere Blogs unter Druck gesetzt oder seht Ihr das alles ganz entspannt?
Ich freue mich auf Eure Texte und gelobe an dieser Stelle Besserung- die Schreibzeit wird es weiterhin geben, auch 2016.
Gehabt Euch wohl, Bloggerinnen & Blogger, Leserinnen & Leser. Schön, dass es Euch alle gibt!
Liebe Grüße, Bine
Edit / Oktober 2019: Ihr Lieben, auf Grund des neuen Cookie-Datenschutz-Regelung-Dingsbums habe ich das Link-Tool vorerst aus diesem Beitrag gelöscht. Ich bedaure dies sehr, kann es aber leider nicht ändern.