Werbung für Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. | Der Milchwanderweg |
Manchmal kommt es anders als man denkt und dann kann es passieren, dass es richtig gut, vielleicht sogar noch besser, wird. Eigentlich wollten wir diesen Ausflug schon eine Woche zuvor machen, aber da war ich leider krank. Wir entschieden am Morgen, dass wir zu Hause bleiben würden, der Mann steckte sowieso mitten in der Renovierung seines Büros und ich beschloss kurzer Hand das Schlafzimmer zu streichen.
Sonntag darauf wollten wir dann fahren – hatten aber schon leichte Bedenken, denn die Wettervorhersage sah nicht gut aus. Die Vorhersage hatte diesmal leider recht – von morgens bis abends schüttete es in Strömen, wir blieben zu Hause.
Der Eifeler Milchwanderweg.
Also packten wir eine Woche später Wasserflaschen und belegte Käsebrötchen in die Rucksäcke und fuhren bei strahlendem Sonnenschein in die schöne Eifel. Genauer: nach Kall-Steinfeld.
Wir parkten das Auto direkt gegenüber vom Kloster, schalteten einmal kurz Google Maps ein, um uns zu vergewissern, welche Richtung wir einschlagen sollen und dann ging’s schon los. Einmal um’s Kloster herum, durch den Wald, immer entlang des Kuttenbaches auf den Milchwanderweg. Das Handy brauchten wir fortan nicht mehr, denn der Weg ist super gut ausgeschildert.
Acht Tafeln am Wegesrand mit vielen Informationen.
Der Eifeler Milchwanderweg (einer von insgesamt acht NRW-Milchwegen) führt nicht nur durch Wälder, Wiesen und beschauliche Landschaften, sondern bietet auch Infos rund um das Thema Milch.
Acht Wegtafeln informierten uns über die Bedeutung der Milchwirtschaft für die Entstehung und Erhaltung der typischen Kulturlandschaften.
Besonders gut gefiel uns der Teil der Info-Tafeln, den die Kuh Lotte übernimmt. Sie erzählt auf kindgerechte Art und Weise, wo man gerade steht und was man sieht. Dass man z.B. gerade durch das Bachtal “Kuttenbach” gelaufen ist, dass der Bach dort ganz ungezwungen mäandert und was Mäandern eigentlich bedeutet. Wisst Ihr es?
Nachdem wir also entlang des Kuttenbaches durch den Wald marschiert waren, ging es über die Felder nach Steinfeldheistert, ein kleines Dorf, wo u.a. der Thelenshof steht. Der Thelenshof bewirtschaftet einen biologischen Milchviehbetrieb im Vollerwerb und obendrein kann man auf diesem Hof auch noch Urlaub machen. Seit Frühjahr 2019 haben die Kühe des Hofes einen neuen Stall mit einem wahnsinns Ausblick ;-)
Weitere Kühe hatten wir bis dato noch nicht gesehen – ich vermutete schon, dass sie am Sonntag ihren Ruhetag im Stall haben und ausserdem war es an diesem Tag unfassbar heiß. Schwitzen Kühe? Dafür standen wir plötzlich, kurz hinter Steinfeldheistert, vor einem Alpaka-Gehege. Auch schön.
Was ist eigentlich ein Heuschwader?
Jede der acht Tafeln informiert und erklärt ein anderes Thema rund um die Kuh und die Milch. Zum Beispiel wie das mit dem Wiederkäuen funktioniert, was eine Kuh an Gras und Wasser täglich verzehrt, dass sie bis zu 10.000 Liter Milch im Jahr gibt, dass rund 420 Betriebe in der Eifel Milch produzieren und so weiter und so fort.
Aber auch Wissenswertes rund um den Naturpark Eifel erfährt der Wanderer oder besser der Spaziergänger. Zum Beispiel, dass es sich hier um ein streng geschütztes Gebiet handelt, auf dessen Fläche sich die Natur frei entwickeln soll.
Und dann – nach ca. einer Stunde – kamen wir an den ersten Kuhweiden vorbei, wo die Tiere im Schatten lagen. Es war aber auch echt heiß an dem Tag. Auch wir waren dankbar, als wir von den Feldwegen wieder in den Wald einbiegen konnten und somit nicht unter der prallen Sonne spazieren mussten.
Bei Tafel Nr. 6 – in Gillenberg – stand eine Bank im Schatten. Hier legten wir eine kleine Pause ein und aßen Käsestullen. Ich hatte auch noch einen feinen Schnittlauch-Quark am morgen zubereitet, hatte aber die geschnittenen Gemüsesticks im Kühlschrank vergessen.
Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass wir am Abend zuvor unser Ferien-Abschlussgrillen hatten und dementsprechend die Nacht kurz war. Ihr kennt das vielleicht.
Auch unsere Mollie hatte auf dem Weg ihren Spaß, war am Ende aber auch ganz schön fertig. Arme Maus.
Der Milchwanderweg in der Eifel ist ca. 7.5 km lang. Er führt durch Wälder und über Wiesen und durch zwei Dörfer. Die Wege sind super gut zu laufen, wir hatten kurzfristig überlegt, ob wir unsere Räder mitnehmen sollen, haben uns dann aber doch für den Spaziergang entschieden.
Nach knapp drei Stunden hieß es dann an Tafel Nr. 8 Tschüss Lotte, war schön mit Dir.
Milchwege in NRW.
Solltet Ihr die Chance haben, weil Ihr hier vielleicht in der Nähe wohnt, dann kann ich Euch den Milchwanderweg wärmstens empfehlen. Es ist eine schöne Route durch noch schönere Landschaften.
In NRW gibt es fünf Milchwanderwege – diesen einen hier in der Eifel, einen im Bergischen Land (in Wipperführt), einen im Naturpark Rothaargebirge (in Referinghausen), einen im Sauerland (in Homert) und einen weiteren im Teuteburger Wald (in Nieheim). Die Wege sind zwischen vier und sieben Kilometer lang und bei allen Wegen erzählen aufgestellte Tafeln Wissenswertes rund um die Milch. Zudem gibt es drei Milchwege für Radfahrer – nähere Informationen gibt es auf Ku(h)turlandschaft.
Zurück in Steinfeld mussten wir erstmal in der Klosterschänke Platz nehmen und eine kühle Rhabarberschorle zischen, so einen Brand hatten wir. Dazu noch einen Cappuccino und schon ist Mama wieder happy.
Ich liebe solche Familienausflüge, die bei uns doch oft zu kurz kommen. Immer is’ was – das kennt Ihr bestimmt. Aber dieser Tag auf dem Milchweg hat uns richtig Spaß gemacht, wir hatten Zeit zu Quatschen und haben obendrein noch was gelernt. Ich danke den Milchtrinkern für diesen schönen Tipp!
Für mich und meine Familie ist Milch im Alltag nicht wegzudenken.
Ich trinke meinen Kaffee mit Milch, die Kinder essen morgens ein Müsli mit Milch und Quark und Kefir bringe ich von jedem Wocheneinkauf mit nach Hause. Trotzdem weiß ich, dass man auch mit diesem Lebensmittel bewusst umgehen sollte. Es gibt viele Wahrheiten und Halbwahrheiten, Informationen und Myhten rund um das Thema Milch.
Bewusstsein ist hier wohl das Stichwort. Bewusstsein und für mich der möglichst goldene Mittelweg. Kalzium, Magnesium, Jod, Zink und viele Vitamine liefert uns die Milch. Dafür muss ich sie aber auch nicht gleich literweise in mich rein kippen. Etwas ausführlicher habe ich meine Gedanken zu diesem Thema schon vor zwei Jahren in dem Artikel “Milchreisauflauf mit Erdbeeren und Baiserhaube.” runter geschrieben.
Liebe Grüße
Bine
4 Kommentare
feiner bericht, schöne tour…
Das sieht nach einem gelungenen Ausflug aus. Die Eifel steht auch auf meiner “Wanderliste” aber derzeit hat mich der Harz völlig in seinen Bann geschlagen.
Tolle Fotos hast du mitgebracht und ich als Kuhliebhaber und bekennendes “Milchmädchen” würde mich dort sicher wohl fühlen.
Danke fürs Mitnehmen
Liebe Grüße
Ivonne
P.S. Gibt es die Blog Liebe nicht mehr?
Liebe Ivonne,
danke für Deinen Kommentar! Ich glaube, ich war noch nie im Harz. :-(
Ich habe gerade keine richtige Lust mehr zur BlogLiebe. Habe auch keine Fragen auf
Lager, die ich mir oder Euch stellen könnte. Wenn Du Fragen hast, dann gerne
her damit.
Liebe Grüße, Bine
Toller Artikel zur Eifel und sehr schön illustriert. Vielleicht als Ergänzung und weiterer Tipp: Es wurden jeztz – mit dem Schwerpunkt Nordeifel – die sogenannten „EifelSchleifen“ und „EifelSpuren“ fertig markiert. Dazu waren viele ehrenamtliche Helfer unterwegs, namentlich die Ortsgruppen des Eifelvereins. Für jeden ist etwas dabei: Ob für den sportlich, ambitionierten Wanderer oder wer es lieber gemütlich mag.