Wenn es um ein Geschenk für mich geht, haben es meine Mitmenschen ziemlich einfach. Ich freue mich immer über ein Buch. Das wissen meine Kinder und deswegen lag am 1. August (zu meiner großen Freude) auch ein recht großes – das kann doch kein Buch sein? – Geschenk auf dem Frühstückstisch.
Bella Germania
Es waren zwei Bücher. Raumpatrouille von Matthias Brandt und Bella Germania* (Werbung / Affiliate Link) von Daniel Speck. Welch Freude!
Als erstes las ich Raumpatrouille, war damit recht fix durch und griff dann zu Bella Germania. Gleich vorweg: es ist ein tolles Buch, aber bei dieser Ausgabe ist die Schrift wahnsinnig klein gedruckt und für meine altersmüden Augen gar nicht so leicht zu lesen. Aber gut, da muss ich jetzt durch, dachte ich mir und setze mich mit dem Schinken immer in die Nähe eines Fensters oder einer Lampe.
Um drei Generationen geht es bei dieser deutsch-italienischen Familiengeschichte. Also ganz mein Fall. Ich mag sowas ja sehr (kurzer Einschub und weitere Empfehlung: Gestorben wird immer!).
Im Hier und Heute, also im Jahr 2014 in München, geht es um die junge Modedesignerin Julia. Sie steht zwar kurz vor dem großen Durchbruch, ist aber nicht so richtig happy mit dem Lauf der Dinge. Eines Tages steht ein Mann namens Vincent vor ihr, der behauptet, ihr Großvater zu sein. Julia ist geschockt und neugierig zugleich – wie das irgendwie immer so ist in diesen Geschichten. Zunächst wimmelt sie ihn ab, trifft sich dann aber doch mit ihm und erfährt einiges über ihre Vorfahren.
Julias Mama hat ihre Tochter über den leiblichen Vater und dessen Familie immer im Unklaren gelassen. Julia packt ihre sieben Sachen und macht sich auf nach Italien, um dort ihren Vater zu finden.
Parallel wird die Geschichte von Giulietta, Julias Großmutter erzählt, in den 50er Jahren in Mailand erzählt. Giulietta arbeitete damals als Sekretärin in einer Autofabrik und lernt dort eines Tages den deutschen Ingenieur Vincent kennen. Die beiden verlieben sich, aber Giulietta steht unter der Fuchtel ihrer Mama, ihrer Familie. Ausserdem ist sie einem anderen versprochen.
Neben den Liebes- und Lebensgeschichten um Vincent und Giulietta, ihrem Ehemann Enzo, Giuliettas Zwillingsbruder Giovanni, der später als Gastarbeiter nach Deutschland geht und ihrem Sohn, geht es um das Deutschland Mitte der 50er Jahre. Um italienische Gastarbeiter, um Sprachbarrieren, um Traditionen und gesellschaftliche Regeln, um die Bedeutung der Familie.
Ein wirklich schöner Liebes-, Familien- und Historienroman, den ich Euch sehr empfehlen kann. Zum Ende hätte Herr Speck die Geschichte etwas kürzen können, aber das ist mein persönliches Empfinden. Und der Verlag hätte wirklich eine etwas größere Schriftgröße wählen dürfen. ;-)
Ich wünsche Euch einen schönen Samstag. Für mich geht es gleich nach Kölle zum blogst Barcamp. Ich kann es nicht versprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich zwischendurch mal ein paar Insta Stories hochlade.
Liebe Grüße, Bine
*AmazonLink
6 Kommentare
Das wär doch ( ich glaube Anfang des Jahres) als Dreiteiler im Fernsehen. War da auch ganz toll.
Ja, davon habe ich gehört, Martina. Gesehen habe ich die Filme nicht, aber vielleicht schaue ich
mal in die Mediathek. :-)
LG, Bine
Bella Germania habe ich auch verschlungen. Auf dem Kindle war das mit der Schrift besser. Eine berührende Generationengeschichte. Sowas mag ich.
Ich hatte ja mal kurz überlegt, ob ich mir das Buch nochmal auf dem Kindle kaufe, damit ich die
Schriftgröße ändern kann… aber das fand ich den Kindern gegenüber total doof. Schliesslich haben
sie mir das Buch geschenkt und mit ihrem Taschengeld bezahlt. ;-)
LG, Bine
Ich fands auch total klasse!
Das klingt nach einem Buch mit dem auch ich Freude hätte. Wird mal vorgemerkt.