Es eine Schreibblockade zu nennen wäre wahrscheinlich übertrieben, schliesslich bin ich keine Schriftstellerin. Und doch kommt es dem Gefühl blockiert zu sein, nahe.
Ich hätte mich ja mal verabschieden können- damals, im letzten Jahr, am 24. Dezember 2017, als ich das letzte Türchen des Adventskalenders öffnete und Euch ein schönes Weihnachtsfest wünschte. Hätte ja, ging aber nicht, denn es fühlte sich da überhaupt nicht nach Abschied für eine kleine Weile an.
Ich wollte nämlich auf jeden Fall noch einen Artikel zu meinen liebsten, schönsten, interessantesten, erfolgreichsten Postings schreiben. Macht man ja so am Ende des Jahres. Und dann wollte ich auch noch auf jeden Fall einen “Guten Rutsch”-Artikel verfassen. Und die Idee, zwischen den Jahren Glücksschweinchen-Kekse zu backen und hier mit Euch zu teilen schlummert auch schon seit zwei, drei, sieben Jahren in meiner “kannste mal irgendwann machen Liste”.
Aber dann war plötzlich Weihnachten und ich fiel in ein Loch. In ein sehr gemütliches, sehr fröhliches, festliches, familäres, warmes Loch. Eher ein Kokon. Ich suhlte mich in quality time und damit verbunden in offline time. Zu deutsch: wir machen das, was uns gefällt, hetzen nicht, stressen uns nicht, alles kann, nichts muss. Herrlich!
Dann und wann dachte ich darüber nach, den Blog im Browser aufzurufen, verwarf den Gedanken aber meist ganz schnell. Keine Lust und null Motivation nur einen einzigen Gedanken zu tippen, denn es waren keine Gedanken, keine Worte, kein Verlangen da.
Nun haben wir den 1. Januar 2018. Heut Morgen- ja, es war noch Morgen, obwohl ich erst am Morgen erschöpft aber glücklich ins Bett fiel- mochte ich nicht mehr liegen, sondern lieber sitzen und lesen. Nachdem ich gestern Abend die Staubchronik* zu Ende gelesen hatte, wartete heut früh Unterleuten* auf mich. Es rief mich, also stand ich auf und genoss diese Ruhe im Haus, den ersten Kaffee, die ersten Seiten, den heller werdenden Tag.
Und nach einer Stunde in Unterleuten, schnappte ich mit Mollie frische Luft, holte dann den Besen raus um die Reste und Beweise der letzten Nacht auf der Straße zusammen zu fegen und zu entsorgen, und hatte plötzlich Lust zu tippen.
Gegen Blockaden hilft nur Weitermachen, loslegen, nicht groß drüber nachdenken. Hab ich mal irgendwann gelesen. Das hilft, wenn man meint, es ginge gar nichts mehr.
Was mich ein bisschen kirre macht, sind diese Jahresend-Neuanfang-Gedanken, irgendetwas Neues zu beginnen, auszurufen, zu starten. 2014 rief ich hier die Schreibzeit aus, die irgendwann im Sande verlief. Im Januar 2017 stampfte ich meinen Monatsrückblick ein, den ich fast acht Jahre hier mehr oder weniger regelmäßig veröffentlichte. Soll ich ihn wieder ins Leben rufen? Oder eine andere monatliche Aktion? Für und mit mir alleine oder als Blogger-Mitmach-Aktion? Auf der einen Seite habe ich wenig Lust dazu, andererseits ist es gar nicht so schlecht, wenn man sich selbst zu einer Routine zwingt, denn dann kommt man nicht so schnell aus dem Tritt und hat eine Verpflichtung sich und seinen Lesern gegenüber. Irgendwie. Raus aus der Komfortzone schreit es in mir.
Nun, das neue Jahr ist gerade mal ein paar Stunden alt und eigentlich ist es völlig schnurz, wann man etwas Neues startet. Ob im Januar oder erst im März- scheiß drauf. Lass uns lieber noch ein bisschen den warmen Kokon genießen, bevor das Lotterleben endgültig ein Ende hat. Ideen kommen schon noch, sind vielleicht schon da, haben aber noch nicht den Weg an die Oberfläche gefunden.
In diesem Sinne- wünsche ich Euch einen gemütlichen, einen sachten und entspannten Start in dieses neue Jahr. Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich! {Erich Kästner}
Liebe Grüße, Bine
PS. Die mit Sternchen markierten Buchtitel führen zum AmazonPartnerProgramm. Das Foto habe ich nicht selber geschossen, sondern bei unsplash runtergeladen. Der Schriftzug Neuanfang enstammt jedoch meiner Feder, wurde von mir bearbeitet und auf’s Bild gesetzt.
15 Kommentare
Liebe Bine,
es ist schön, dass du dir die Zeit zum entschleunigen gegönnt hast, was die „Seele“ eigentlich viel öfter braucht.
In diesem Sinne auch dir einen schönen entspannten Start in das neue Jahr.
Liebe Grüße Maren
Liebe Bine,
Motivation ist bekanntlich die Triebfeder des Lebens. Aber jede Triebfeder muss auch wieder in ihre Ausgangsposition zurück, um neuen Schwung zu holen. Sonst funktioniert das Prinzip nicht.
Also ist es doch positiv und nur der Natur der Sache geschuldet, wenn wir uns mal in die andere Richtung bewegen und uns einfach richtig dem Nichtstun hingeben. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen, denn bald hat uns der gewohnte Alltag wieder und die Feder muss dann gut funktionieren!
In diesem Sinne wünsche ich Dir und Deinen Lieben ein frohes und gesundes neues Jahr!
Ich werde mich jetzt mit einem Buch und einem Tee auf die Couch lümmeln, die Triebfeder pflegen.. ????
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Bine!
Ich kann so gut nachvollziehen was du meinst. Ich fühle mich gerade wohl sehr ähnlich.. Hatte ich mir nicht vorgenommen mich zwischen den Tagen mit einem neuen Terminplaner für unsere Firma auseinander zu setzten? So kurz mal zwischendurch? Und hatte ich nicht meinem Lieblingsmann und Chef versprochen ihm ein paar Datein umzuwandeln? Ich war wohl zwei Stündchen wirklich am Schreibtisch, aber zu mehr hat es nicht gelangt. Denn wieder war diese Zeit, die wir bewusst sehr gerne zuhause verbringen, so schön! Mit unseren zwei Kindern war es so herrlich entspannend, entschleunigt und dennoch mit den einen oder anderen Gästen im Haus sehr lebhaft – dabei immer gemütlich!
Diese Zeit zum Jahresende und Start ist einfach wertvoll und jeder sollte sie in seinem eigenen spontanen Rythmus verbringen, so wie es sich gut anfühlt. Der Alltag hat uns ganz automatisch sehr schnell wieder.
Ich freue mich jetzt schon auf deine immer so wundervollen Beiträge, die mich regelmäßig dem Alltag entfliehen lassen und mir neue kreative Impulse geben. Vielen Dank dafür! Ich wünsche dir und deiner Familie einen guten Start ins neue Jahr!!
Liebe Grüße,
Christina
Liebe Bine,
nimm die die Zeit … wir sind hier ja niemanden irgendetwas verpflichtet …
Dein Blog-Adventskalender mit den Sprüchen war so super schön …
Ich wünsche dir viel Glück und tolle Stunden mit deinen Lieben.
Herzliche Grüße
Jutta
Liebe Bine,
ich bin gerade etwas erleichtert, dass ich nicht als einzige in dem Nach-Weihnachts-Kokon versunken bin…es war zwar sehr gemütlich da, aber langsam wird es doch wieder Zeit produktiv zu werden. Und wenn man sich dann mal dazu durchringt etwas zu schaffen, macht es ja doch wieder Spaß.
Ich fände einen Monatsrückblick als Reihe oder Format sehr interessant!
Für 2018 wünsche ich dir ganz viel Kreativität und Spaß bei deiner Arbeit und bin gespannt auf neue Beiträge :)
Liebe Grüße,
Pia von vielleicht wird alles vielleichter
Hallo Bine,
lass Dir Zeit und bald startest Du wieder durch. Ich habe heute auch schon einmal vorsichtig wieder angefangen was zu schreiben, so immer in 1-2 Stunden Phasen.
Morgen muss ich wieder früh hoch und ich weiß jetzt schon, das ich erschlagen sein werde. Wieder in das Leben geworfen zu werden. Wie Erich Kästner schon schrieb ” Das Leben ist lebensgefährlich.” :-) Morgen früh brauche ich mindestens drei Tassen Kaffee, sonst behält der Kästner noch recht. So von wegen müde und Auto fahren. In diesem Sinne wünsche ich Dir einFrohes Neues Jahr und danke für Deinen tollen Blog !
LG Andrea
….puh, Bini, ich kann das gut nachvollziehen…befinde ich mich doch in genau diesem Modus…
Was wollte ich nicht alles erledigen….hahahah….und weiste was…gut so. Der nächste zusammenhängende Urlaub ist im Juli. Die paar Brückentage bringen es nicht wirklich. Ich brauche also diese Tage ganz dringend!
Heute reist der Sohn gen Münster…am Donnerstag die Tochter gen Jena und ich an die Arbeit…und bis dahin, mach ich was mir gut tut!
Also, lass es ruhig angehen!
Auf ein friedliches und gesundes 2018!
Liebe Grüße
Beate
Liebe Bine,
das Leben 1.0 ist doch letztlich das wichtigste. Zeit mit Familie und Freunden ein Segen. Also lass dich nicht stressen. Wir alle sollten dann und wann ein wenig durchatmen und das Leben mal so richtig spüren.
Einen fabulösen Start für dich und deine Liebsten ins neue Jahr.
Liebste Grüße von der Schääl Sick,
Jacqueline
Liebe Bine,
du hast ja so Recht! Was wollte ich alles tun *zwischen den Jahren *! Und was hab ich getan? Nix! Egal – gefaulenzt, bzw. „gechillt“, und gut war‘s.
Ich lese sehr gerne bei dir, und freue mich daher auf alle deine Posts und wünsche dir ein tolles Jahr 2018.
Viele liebe Grüße, Rosi
PS: dein Bratapfel-Tiramisu war der *Hammer* – so der Kommentar aller Familienmitglieder !
Hach ja, die jährlichen Neuanfänge im Januar… Wieso machen wir es uns damit nur so schwer? Denn du hast Recht – es ist egal, wann man etwas Neues anfängt. Hauptsache man macht es und es macht Spaß. Ich bin also voll deiner Meinung: Genießen wir lieber noch den warmen, gemütlichen Kokon! :P
Schön geschrieben und recht hast du , warum sich stressen, man kann auch noch später im Jahr überlegen was man neues starten will und muss nicht alles schon am 1. Januar planen. Bei mir läuft das auch immer ganz langsam an. Ich starte das Jahr meist mit einem Resumee was im letzten Jahr liegen geblieben ist und was davon überhaupt noch wichtig ist. Dann überlege ich was jetzt noch alles dazu kommt also das Pflichtprogramm für die nächsten Wochen und dann werden ein paar allgemeine Ziele für das neue Jahr festgelegt. Ich starte die erste Woche also meist noch ruhig (wenn das mit zwei Klassenarbeiten für die mit dem Sohn gelernt werden muss überhaupt geht).
Viele Grüße Kathrin
Liebe Bine,
ich muss gestehen, es ging mir in gewisser Weise ein wenig, wie Dir – kann Dich sehr gut verstehen! Manchmal ist es eben und das ist dann auch gut so, wie es ist, denn man braucht das dann! Insofern: Genieße die Zeit und den Kokon, so lange es geht!
Aber weißt Du was? Vermißt habe ich Dich trotzdem ; )
Und übrigens: Unterleuten ist unglaublich, anstrengend, anders, aufschlußreich, informativ, kreativ: Genial, der Hammer, sprachlich/schriftstellerisch, ebenso, wie thematisch! Viel Spaß damit!
Hach, ich finde das richtig gut, dass du dir – ungeplant – zwischen den Jahren eine Auszeit gegönnt hast und das Blog mal hast Blog sein lassen. Manchmal muss man einen Schritt zurücktreten um dann wieder mit Elan dabei zu sein…. und ich bin ja ein ganz arger Verfechter, dass man neue Sachen JEDERZEIT anfangen kann, nicht nur zum 1.1. :) Daher, schau einfach was die nächsten Wochen bringen, worauf du Lust hast (oder auch nicht), denn keiner deiner Leser -behaupte ich mal – erwartet, dass du hier jeden Januar mit einem neuen Projekt oder einer Serie auffährst :)
In diesem Sinne, ein frohes 2018!
Ist doch schön, so eine Lotter-Zeit. Ich habe zwar massenhaft gebloggt in den letzten Tagen (wird in nächster Zeit bestimmt wieder weniger!) aber sonst auch mehr auf hyggelig gemacht.
Ein gutes Neues!
Ursel
Ach, wie wahr! Ich befinde mich auch momentan in dieser gemütlichen Phase der Weihnachtsferien….morgen will ich im Blog aber auch den Winterschlaf beenden! Möchte endlich die Leseherzen zeigen, die ich zu Weihnachten verschenkt habe! Und Dir will ich DANKE sagen für dieses wundervolle Kissen, um das sich mein Mann und ich immer streiten….ich sollte für unser Sofa auch endlich ein zweites Kissen nähen! ;-)
Lieben Gruß
Gisi