{Werbung ohne Auftrag | Rezensionsexemplar | Buchtipp: Für immer und ein bisschen länger}
Heute habe ich mal wieder einen Buchtipp für Euch. Diese Kategorie läuft hier in diesem Jahr leider etwas schleppend. Das liegt zum einen daran, dass ich gerade nicht so wahnsinnig oft lese… Zum anderen aber auch, weil ich Anfang des Jahres zwei Bücher gelesen habe, die mich nicht so sehr umgehauen haben. Deswegen habe ich sie hier unerwähnt gelassen. Heute aber gibt es ein Buch, dass ich in den letzten Tagen verschlungen habe. Ein so wundervolles Lesevergnügen!
Für immer und ein bisschen länger von Barbara Leciejewski.
Seit sechs Jahren ist Jeremias nun schon tot, aber Anna bespricht immer noch täglich all ihre Sorgen und Gedanken, aber auch ganz banale Dinge mit ihm. Er ist immer bei ihr, in ihrem Kopf und in ihrem Herzen. Und sie selbst wird immer ein bisschen weniger, hat kaum noch sozialen Kontakte, igelt sich ein.
Bis sie die Kündigung für ihre Wohnung erhält. Jetzt muss sie sich bewegen; da führt kein Weg dran vorbei. Natürlich schiebt sie das Problem vor sich her… bis sie eines Tages in einer WG landet. Keine WG, an die man sofort denkt, wenn man das Wort WG hört, keine Gemeinschaft von Studenten oder junge Menschen, nein. Anna zieht in eine Senioren-WG.
Nett ist da. Nett und ruhig. Niemand fragt so wirklich wie es dem anderen geht, man läßt sich im Ruhe, man unterhält sich höflich in der Küche und dann verschwinden wieder alle in ihren Zimmern. Eigentlich ganz praktisch und für Anna genau das Richtige.
Aber das reicht Ihr nicht. Irgendwann merkt sie, dass Gunilla und Kurt-Georg, Rose und Michel eine Geschichte zu erzählen haben. Dass diese Menschen Erlebnisse und Gefühle in sich tragen… und so schafft sie es peu á peu diese Menschen “zu knacken” und dabei läßt sie selbst immer mehr ihre Trauer los. Ohne es wirklich zu merken.
Wäre ich alleine, würde ich auf der Stelle eine Email an die WG senden, mit der Frage, nein der Bitte!, ob sie ein Kämmerchen für mich frei haben. Barbara Leciejewski hat es wieder einmal geschafft, diese liebenswerten und auch ein bisschen schrulligen Personen zum Leben zu erwecken. Ach und dann gibt es ja noch den Nachbarn. Anders Fröhlich. Der, der stundenlang mit Anna auf dem Balkon sitzt und redet.
Ich sage Euch: Wenn Ihr diese Geschichte lest, dann werdet Ihr Euch mit den WG-Bewohnern ärgern und herzhaft lachen, ihr werdet weinen und Euch ein bisschen fremd schämen, Ihr werdet Euch vor Freude Tränen aus den Augen wischen…. und einfach nur da sein, weil’s so schön ist. An dem großen Tisch in der Küche. Oder neben dem Klavier im Wohnzimmer.
Ich danke dem Ullstein-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar Für immer und ein bisschen länger. Meine Meinung ist absolut unabhängig und ganz persönlich und nach Fritz und Emma und Wer, wenn nicht wir, hätte ich mir das neue Buch von Barbara Leciejewski sowieso gekauft. :-) Danke liebe Barbara für das tolle Lesevergnügen. Bitte weiterschreiben. Immer weiterschreiben!
Liebe Grüße
Bine
Letzte Aktualisierung am 2024-12-05 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API