Das mediterrane Fladenbrot mit Rosmarin ist ein wahrer Genuss nur mit Olivenöl und Balsamico! Aber so eine Focaccia ist auch eine tolle Begleiterin zum nächsten Grillabend oder zum Käse- und Weinabend mit Freunden. Pur schmeckt sie schon phänomenal, aber mit würzigen Dips oder Aufstrichen, mit Olivenöl, Kirschtomaten oder gehobelten Gewürzgurken bereichert sie jede Mahlzeit. Heute habe ich für Euch das Grundrezept für eine klassische Focaccia mit Rosmarin:
Vielleicht erinnert Ihr Euch noch, dass wir Anfang des Jahres zwei Tage in Utrecht verbracht haben? Ich hatte drüber berichtet und auch über unseren kurzen Ausflug von dort nach Amersfoort. Amersfoort hatte ich ja bis dato so gar nicht auf dem Schirm, ich glaube, ich hatte zuvor nicht mal den Namen gehört oder gelesen. Unverzeihlich!
Rezept für knusprige Apfeltaschen
{Blätterteigtaschen mit süß-saurem Apfelmus}
Jedenfalls waren wir ein paar Stunden in Amersfoort, hüpften dort von Regenschauer zu Café {Mhhh! Lecker Appeltarte}, von Regenschauer zu Stoffladen {Sooo viele Bänder! Soooo toll!} und am Abend kehrten wir spontan in das Restaurant Madonna ein. Eigentlich waren die ausgebucht, aber es war noch recht früh, die meisten Gäste noch nicht da und wir wollten auch gar nicht sooo lange da sitzen, also bekamen wir einen kleinen Tisch und nahmen Platz.
Als Vorspeise und weil wir wirklich Hunger hatten, bestellten wir Focaccia und die war sooo gut. Aber nicht nur das Brot an sich war richtig lecker, weich und innen luftig, würzig und aussen knusprig, auch die weiteren Beigaben haben unglaublich gut geschmeckt. Die freundliche Servicekarft stellte vor uns einen cremigen Dip, ein paar Kirschtomaten und ganz dünn gehobelte Gewürzgurken. Das war wahrhaft eine Offenbarung, so habe ich die kleinen Essiggurken, die ich ja so gerne esse, noch nie gegessen. Bei Gewürzgurken kann ich mich selten zurück halten. Die liebe ich so pur aus dem Glas aber ganz besonders in einer großen Schüssel Kartoffelsalat mit hart gekochten Eiern oder natürlich auch im Nudelsalat mit Joghurt-Mayo, Fleischwurst und Paprika.
Eine fantastische Vorspeise: Focaccia, gehobelte Gewürzgürcken und Dips
Seitdem – und jetzt kommen wir zum Grund meines heutigen Artikels – seitdem denke ich an diesen schönen Abend in Amersfoort, an das köstliche und sehr luftig-würzige Brot und an die feinen Gewürzgurken. Das musste ich undbedingt nachmachen. Und voilà, ich habs getan, hier kommt nun das Rezept für Euch:
Was ist eigentlich eine Focaccia?
Ich habe Focaccia vor ungefähr 30 Jahren in Köln kennengelernt. Damals ging ich hin und wieder mit meiner Lieblingskollegin in der Mittagspause in unser Lieblingsrestaurant auf der Ehrenstraße. Wir waren jung und hatten nicht viel Geld und ausserdem wollten wir uns mittags nicht so sehr den Bauch vollschlagen, also bestellten wir ganz oft Focaccia, welches wir stückchenweise in Olivenöl tunkten. Manchmal gabs auch eine kleine Pizza, aber am liebsten mochten wir das Brot.
Focaccia ist eine Art Brotfladen, der der Pizza schon ähnelt, aber um einiges luftiger ist. Die Grundzutaten sind Mehl und Salz, Hefe, Wasser und viel Olivenöl. Nichtsdestotrotz wird es oftmals als Pizzabrot oder mediterranes Fladenbrot bezeichnet.
Es ist ein traditionelles italienisches Fladenbrot, das seinen Ursprung in der Region Ligurien hat.
Focaccia wird gerne als Starter bestellt – vor dem Essen, als feiner Snack mit Dips, mit Öl zum Aperitivo. Es schmeckt fantastisch als Beilage zu Salat, Suppen und auch zu Nudelgerichten, bei denen man unbedingt zu guter letzt noch die Soße mit einem Stück Brot aufnehmen möchte. Das ist doch immer das Beste, findet Ihr nicht auch? Zum Schluss mit einem Stück Brot den Teller leer wischen. :-) Das Fladenbrot schmeckt aber auch pur zu einem Glas Wein unter freiem Himmel. Es ist auch ein köstlicher Begleiter beim nächsten Grill- oder Käseabend mit Freunden.
Ihr seht: Das Fladenbrot mit Rosmarin ist sehr vielseitig einsetzbar.
Was benötigt man zum Backen von diesem leckeren mediterranen Fladenbrot?
Ich backe am liebsten mit frischer Hefe. Ich habe für den absoluten Notfall zwar auch immer zwei, drei Tütchen Trockenhefe in der Schublade, aber in meinem Gefrierfach im Kühlschrank findet Ihr meist auch einen Würfel Hefe. Und meist portioniere ich ihn, bevor ich ihn einfriere. Für meine Focaccia benötigt Ihr zum Beispiel 21 g frische Hefe. Das ist ein halber Würfel frischer Hefe und entspricht ungefähr 7 g Trockenhefe.
In meinem Beitrag Sonntagsbrötchen selber backen. Ganz einfaches über-Nacht-Rezept hatte ich bereits drüber geschrieben, dass ich fast immer Hefe zu Hause im Gefrierschrank habe.
Für Focaccia benötigt Ihr ausserdem Mehl, Wasser, etwas Salz und viel Olivenöl. Mit diesen Zutaten habt Ihr schon das Grundrezept. Das Olivenöl ist der ausschlaggebende Punkt bei diesem Brot. In meinen Teig kommt nur ein Esslöffel, aber Ihr benötigt weiteres Olivenöl zum Einölen Eurer Finger, mit denen Ihr dann den Teig dehnt und faltet und zum späteren Beträufeln, bevor das Brot gebacken wird.
Ein Grundrezept und viele weitere Varianten:
Vor dem Backen könnt Ihr Eure Focaccia noch belegen. Dafür eignene sich zum Beispiel ganz wunderbar folgende Lebensmittel: knackige Kirschtomaten, aber auch getrocknete Tomaten, Zwiebeln (auch karamellisiert), Kräuter, wie z.B. Thymian, Schnittlauch oder Dill, Paprika in allen Farben, frische weiße oder braune Champignons, auch Aubergine und Zucchini und natürlich ganze schwarze oder grüne Oliven.
Ich weiß nicht, wie es Euch gerade geht, aber mir ist mein Tippen dieser Zeilen gerade das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Demnächst werde ich eine Focaccia mit alle o.g. Zutaten backen. :-)
Was ist beim Backen zu beachten?
Ihr ahnt es sicherlich schon: Die Zubereitung, das Kneten und das Backen dieses fantastischen Brotes ist wirklich kein Hexenwerk. Der einzige kleine Minuspunkt ist: Ihr müßt zur Vorbereitung Zeit einplanen. Wie bei so ziemlich jedem Hefegebäck.
Der Teig braucht Zeit zum Aufgehen. Er muss gedehnt und gefaltet werden. Insgesamt habe ich meinen Teig gute zwei Stunden ruhen lassen und ihn zwischendurch immer wieder mit eingeölten Händen gedehnt und gefaltet.
GRUNDREZEPT
Focaccia – mediterranes Fladenbrot mit Rosmarin
- 500 g Mehl
- 21 g frische Hefe {½ Würfel}
- 1 EL Olivenöl {für den Teig}
- 320 ml Wasser
- 2 TL Salz
- frischer Rosmarin
- Olivenöl zum Teig-bearbeiten und -einpinseln
Wasser mit Hefe und Salz mischen und rühren, bis sich alles gut aufgelöst hat.
Mehl zum Hefewasser geben und rühren und kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist. Eine große Schüssel mit Olivenöl gut einfetten und die Teigkugel da hinein legen. Mit einem sauberen Geschirrtuch abgedeckt ungefähr zwei Stunden ruhen lassen.
In diesen zwei Stunden den Teig drei – viermal mit Olivenöl eingeölten Händen dehnen und falten. Dabei den Teig an einer Seite zwischen Finger und Daumen nehmen, etwas anheben, ziehen und dehnen, über die Kugel legen. Die Schüssel etwas drehen und wieder etwas Teig in die Finger nehmen, dehnen, ziehen, falten. Diese Prozedur drei oder viermal wiederholen. Dann die Schüssel wieder abdecken und den Teig ruhen lassen.
Nach ca. zwei Stunden den Teig auf ein eingeöltes, tiefes Blech kippen. Mit eingeölten Händen etwas in Form drücken, ziehen und schieben und weitere 30 Minuten ruhen lassen.
Die Rosmarinnadeln von den Ästen ziehen und waschen.
Mit eingeölten Fingerspitzen Löcher in den Teig drücken und nochmal dabei leicht auseinander ziehen. Nun noch etwa zwei – drei Löffel Olivenöl und die Rosmarinnadeln auf dem Teig verteilen.
Das Focaccia im vorgeheizten Backofen bei 220° Grad Umluft ca. 20 – 25 Minuten backen.
Hefegebäck mal süß, mal herzhaft:
Ich mag Hefegebäck. Und ich backe sehr gerne mit Hefeteig. Damit ist zwar auch immer ein bisschen Nervenkitzel verbunden… Geht der Teig wohl schön auf? Hatte die Hefe noch genügend Triebkaft? Hat er sich verdoppelt, verdreifacht oder ist leider gar nichts passiert? Das kann natürlich auch mal passieren. Wenn die Hefe vielleicht doch nicht mehr stark und kräftig genug war. Jedenfalls solltet Ihr keine Angst vor Hefeteig haben. Ich sag ja immer: Versuch macht kluch. Und, dass Übung des Meister macht, das wissen wir doch schon längst.
Mein liebstes Rezept mit Hefe sind natürlich meine Zimtschnecken. Sie schmecken einfach immer und zu jeder Jahreszeit. Duck und fluffig und innen gefüllt mit Butter und Zimt und Zucker. Ein Genuss sage ich Euch!
Schwedische Zimtschnecken – Fluffige Hefeschnecken mit Zimt und Kardamom -> KLICK
Ich hoffe ja, dass sich hier in den nächsten Wochen mal so ein richtiger Sommer blicken läßt. Das ist ja gerade nix Halbes und nix Ganzes, nicht mal ein vernünftiger Frühling. Aber wenn sich der Sommer dann schon wieder verabschiedet, dann backen wir einen fluffigen Butterkuchen mit dicken Pflaumen. Das ist nämlich ein wunderbarer Blechkuchen für den späten Sommer:
Fluffiger Butterkuchen mit dicken Pflaumen -> KLICK
Und am Samstagabend kneten wir einen einfache Brötchenteig und backen daraus am Sonntagmorgen köstliche Sonntagsbrötchen. Vielleicht mit Sesam? Und Mohn? Oder Kürbiskernen? Oder einmal mit allem? Morgen ist ja in einigen Teilen Deutschlands Feiertag. Vielleicht möchtet Ihr heute Abend einen Teig kneten, vorbereiten, ihn in den Kühlschrank stellen und morgen leckere Brötchen backen?
Sonntagsbrötchen selber backen. Ganz einfaches über-Nacht-Rezept -> KLICK
Habt Ihr ein Lieblingsfocaccia? Mögt Ihr es am liebsten pur mit Rosmarin oder lieber belegt mit Kirschtomaten oder mit karamellisierten Zwiebeln? Ihr solltet auf jeden Fall mal gehobelte Gewürzgurken dazu kosten. Ich find’s suuuper lecker!
So oder so wünsche ich Euch einen schönen Mittwoch und allen, die es betrifft: Morgen einen schönen Feiertag!
Liebe Grüße
Bine
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Zu guter letzt: Hier noch die Rezeptkarte zum Ausdrucken oder Abspeichern:
Focaccia – mediterranes Fladenbrot mit Rosmarin
Zutaten
- 500 g Weizenmehl
- 21 g frische Hefe {½ Würfel}
- 1 EL Olivenöl {für den Teig}
- 320 ml Wasser
- 2 TL Salz
- frischer Rosmarin
- Olivenöl zum Teig-bearbeiten und -einpinseln
Anleitungen
- Wasser mit Hefe und Salz mischen und rühren, bis sich alles gut aufgelöst hat.
- Mehl zum Hefewasser geben und rühren und kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist. Eine große Schüssel mit Olivenöl gut einfetten und die Teigkugel da hinein legen. Mit einem sauberen Geschirrtuch abgedeckt ungefähr zwei Stunden ruhen lassen.
- In diesen zwei Stunden den Teig drei – viermal mit Olivenöl eingeölten Händen dehnen und falten. Dabei den Teig an einer Seite zwischen Finger und Daumen nehmen, etwas anheben, ziehen und dehnen, über die Kugel legen. Die Schüssel etwas drehen und wieder etwas Teig in die Finger nehmen, dehnen, ziehen, falten. Diese Prozedur drei oder viermal wiederholen. Dann die Schüssel wieder abdecken und den Teig ruhen lassen.
- Nach ca. zwei Stunden den Teig auf ein eingeöltes, tiefes Blech kippen. Mit eingeölten Händen etwas in Form drücken, ziehen und schieben und weitere 30 Minuten ruhen lassen.
- Die Rosmarinnadeln von den Ästen ziehen und waschen.
- Mit eingeölten Fingerspitzen Löcher in den Teig drücken und nochmal dabei leicht auseinander ziehen. Nun noch etwa zwei – drei Löffel Olivenöl und die Rosmarinnadeln auf dem Teig verteilen.
- Das Focaccia im vorgeheizten Backofen bei 220° Grad Umluft ca. 20 – 25 Minuten backen.
2 Kommentare
Eigentlich liebe ich Focaccia, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, es selbst zu backen. Allerdings besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich dann beim Grillen nichts anderes mehr esse 😋
Ja, das könnte passieren! :-))) Das Brot ist einfach so lecker. Vielleicht haste ja doch mal Lust, es selbst zu machen?
Liebe Grüße Bine