Schon vor einer halben Ewigkeit hatte ich hier einmal angekündigt, dass ich ein Posting zur Bearbeitung von Fotos schreiben werde. Ähm… ja, ist schon ein Weilchen her. Gestern habe ich mich endlich mal auf meine vier Buchstaben gesetzt und eifrig Screenshots gemacht, während ich ein Bild bearbeitet habe. Tadaaa!
Fotobearbeitung ist ja immer so eine Sache. Die einen mögen es, die anderen hassen es. Mir macht es Spass. Als ich mit dem Bloggen anfing und meine eigenen Bilder plötzlich einem breiteren Publikum, als meiner Familie, zeigte, hatte ich von Tuten und Blasen keine Ahnung. Die allerersten Bilder, die hier veröffentlicht wurden, habe ich überhaupt nicht bearbeitet. Durch’s Bloggen und Lesen anderer Blogs interessierte ich mich immer mehr für die Fotografie und das Bearbeiten meiner Bilder. Ich nutzte damals den online-Bearbeitungsdienst Picnik. Mittlerweile ist dieser Dienst eingestellt. Der Nachfolger PicMonkey bietet aber sehr ähnliche Möglichkeiten an. Ich spielte immer wieder an den Reglern rum, erhöhte die Helligkeit, den Kontrast, die Farben. Cross-Processing war eine zeitlang total hipp. Überall sah man auf den Blogs mega überarbeitete Bilder, die vor Kontrast und Sättigung nur so strotzten. Heute tun mir die Augen weh, wenn ich diese alten Bilder von mir sehe. Furchtbar. Kleines Beispiel gefällig? Guckt mal hier, Fotos vom Lotharpfad im Schwarzwald. Das war im April 2014.
Als Picnik seinen Dienst einstellte, geriet ich kurzzeitig in Panik. Wie sollte ich jetzt bloss meine Bilder bearbeiten? Photoshop Elements hatte ich schon länger auf meinem Laptop, kannte mich mit dem Programm und diesen komischen Ebenen überhaupt nicht aus. Glücklicherweise habe ich eine pfiffige Freundin, die sich eines Nachmittags mit mir an den Küchentisch setze und mir die Grundlagen erklärte. Seitdem bearbeite ich alle Bilder mit Photoshop Elements 9.
Im Grunde versuche ich heute so wenig wir möglich an meinen Bildern zu ändern. Ich habe ja schliesslich mit den Jahren auch meine Fotografiekenntnisse aufgemöbelt und bin meist mit den Ergebnissen auch ohne Bearbeitung zu frieden. Nichtsdestotrotz kann man mit ein wenig Bearbeitung noch mehr aus den Bildern rausholen. Hier habe ich übrigens mal einen Artikel zum Theme “Tiefenschärfe und andere Kuriositäten” verfasst.
Genug der langen Vorrede, kommen wir zu meinen Berabeitungsschritten. Hier das Originalbild:
Ich öffne dieses Bild in Photoshop. Es hat die Masse 4896 x 3264. Für meinen Blog viel zu groß. Deswegen öffne ich eine zweite, leere Datei mit der Größe 640 x 427 Pixel. Dies wird am Ende mein Blogbild sein. Um beide Dateien nebeneinander zu sehen, klickt Ihr oben auf dieses kleine gekachelte Bild (siehe Pfeil).
Ich ziehe das Originalbild auf die leere Datei. Es passt nicht hinein und muss deswegen kleiner gezogen werden. Dabei drücke ich die SHIFT Taste und ziehe mit der Maus so lange, bis das Foto in meine neue Datei passt, bzw. ich den gewünschten Ausschnitt sehe.
Oftmals wähle ich dadurch einen neuen Ausschnitt. Wie Ihr hier seht, lasse ich unten und rechts einen Teil des Bildes einfach weg. Auf dem Originalbild sieht man am unteren Rand noch den Stuhl. Den sieht man auf den bearbeiteten Bild nicht mehr.
Nun passe ich die Belichtung an. Dafür klicke ich auf “Überarbeiten” und dann “Belichtung anpassen”. Hier habt Ihr die Möglichkeit “Tiefen & Lichter”, “Helligkeit & Kontrast” und “Tonwertkorrektur” zu verändern.
Ich fange immer mit der “Tonwertkorrektur” an. Es öffnet sich ein neues Fenster. Durch das Schieben des Reglers nach rechts oder links verändert sich die “Tonwertspreizung”. Das Bild wird heller oder dunkler. Da ich es mag, wenn Bilder etwas heller sind, schiebe ich den rechten weissen Regler nach links, so weit, wie es mir gefällt. Wer das Bild dann noch etwas blasser haben möchte, schiebt den Regler des “Tonwertumfangs” etwas nach rechts.
Als nächstes verändere ich den Kontrast. Wieder auf “Überarbeiten” > “Belichtung anpassen” klicken und und dann “Helligkeit & Kontrast” auswählen.
Hier schiebe ich den Regler ein wenig nach rechts, um den Kontrast zu erhöhen. Schiebt Ihr den Regler nach links geschieht das Gegenteil. Der Kontrast wird weniger.
Als letztes schaue ich mir die Farben an. Wieder klickt Ihr “Überarbeiten” an und geht dann auf “Farbe anpassen”. Dort gibt es eine Menge Möglichkeiten, die Farben des Bildes zu verändern. Ich nutze i.d.R. nur “Farbton/ Sättigung anpassen”
Es öffnet sich wieder ein kleines Fenster. Ihr habt nun die Möglichkeit die Sättigung alle Farben auf einem Schlag zu ändern, oder Ihr klickt einen bestimmten Farbton an, z.B. “Gelb” und erhöht oder verringert nur diesen einen Farbton. Das ist ein wunderbares Tool! Die Farbe “Rot” finde ich oftmals schwierig zu knipsen. habt Ihr schonmal eine Schale Erdbeeren fotografiert und wurdet Ihr erschlagen von diesem über-knalligen Rot? Wenn ja, dann könntet Ihr hier z.B. nur den Rotton etwas reduzieren, die blaue Schale bleibt aber blau.
Das war es schon. Unter “Überarbeiten” gibt es noch weitere Möglichkeiten, die ich hin und wieder, aber eher selten, nutze. Zum Beispiel könnte man noch den Schärfegrad des Bildes etwas erhöhen. Oder Ihr klickt mal auf “Tiefen & Lichter”. Dieses Tool eignet sich besonders gut, wenn ich z.B. Genähtes für den Blog fotografiere. Im Winter, wenn es draussen düster ist oder im Sommer, wenn die Sonne extrem vom Himmel scheint, entstehen viele unschöne Schatten. Die kann man ganz gut mit “Tiefen & Lichter” > “Tiefen aufhellen” mildern.
Hier das fertig bearbeitete Bild. Wie Ihr seht, es ist kein immenser Unterschied zum Originalbild. Und doch. Der Ausschnitt ist ein wenig anders, das Bild insgesamt etwas heller, der Kontrast ein wenig stärker, als im Originalbild.

Mir persönlich reicht das. Für meine Bilder stehe ich momentan auf “weniger ist mehr”. Ich finde aber auch krass bearbeitete Bilder hin und wieder gut. Mein Geschmack ist einer von den Wechselhaften. ;-)
Mein letzter Tipp: Probieren geht über Studieren. Ich habe in meinem Photoshop schon ziemlich jedes Werkzeug einmal angeklickt und ausprobiert. Dadurch habe ich schon oft durch Zufall neue Möglichkeiten gefunden. Habt keine Angst vor dem Programm! Ich hoffe, ich konnte Euch ein paar Tipps geben und vielleicht die Angst vor Photoshop nehmen.
Solltet Ihr Interesse haben, dann zeige ich Euch vielleicht demnächst ein kleines Tutorial, wie Ihr Schriften oder Formen auf Eure Bilder setzt. Oder, wie man nur eine Teil weichzeichnet, den Rest aber scharf belässt. Würde Euch das interessieren?
Liebe Grüße, Bine










