Wann machst Du das alles? Eine Frage, die ich immer mal wieder von Freundinnen, aber auch von Blogleserinnen gestellt bekomme. Auch wurde diese Frage, bzw. der Wunsch nach diesem Thema unter einem Schreibzeitposting gestellt: Bloggen & Alltag – Wie man das Bloggen in den Alltag mit Kindern und Haushalt, mit Arbeit, Einkaufen, Freizeit, Arztbesuchen, kultureller Betätigung und Schlaf integriert und wieviel Zeit ich für`s Bloggen verwende?
Eine ausführliche Antwort auf diese Frage habe ich hier schon einmal gegeben. ;-) Aber im Ernst: Wann mache ich das alles? Da stellt sich mir als erstes eine Anschlussfrage: Was ist denn alles? Ich versuche mich an einer Antwort:
Ich habe einen halbtags-Job, ich habe Familie, wir haben einen Hund, wir haben einen Freundeskreis, ich schreibe einen Blog. Alles nichts Aussergewöhnliches. Ich kenne viele Frauen, die halbtags oder ganztags arbeiten, eine Familie haben, einen Haufen Freunde und “nebenbei” einen Blog schreiben oder ein anderes verrücktes Hobby haben. Ich habe das große Glück, dass ich selbstständig bin. Ich kann mir meine Zeit selber einteilen, was es im übrigen nicht immer leichter macht. Es steht kein Chef mit erhobenem Zeigefinger hinter mir, der mich mahnt die Deadline einzuhalten. Das ist toll, braucht aber auch eine Menge Selbstdisziplin, um nicht den roten Faden zu verlieren.
Mein Blog ist eine Mischung aus privat und beruflich. Privat ist er, weil ich hier nur über das schreibe, was ich schreiben will. Er gehört aber auch zu meinem Job, weil ich hin und wieder Kooperationen eingehe und mit einem Post Geld verdiene und einige Werbepartner auf meinem Blog eine Bannerwerbung geschaltet haben. Ausserdem ist mein Blog dann und wann ein Schaufenster meines Shops. Durch den Blog gelangen Kunden auf meinen Shop, durch den Shop gelangen Kunden auf den Blog. Eins greift ins andere.
Was für mich der Hauptgrund des Bloggens ist, ist: es macht mir Spass. Ich schreibe unglaublich gerne, ich übe immer wieder meinen Schreibstil zu verbessern, ich lese Bücher zu diesem Thema und schaue anderen guten Schreibern über die Schulter. Ich bastel gerne am Layout meines Blogs herum, wühle mich durch den HTML-Code, lese Fachblogs, auf denen Neuerungen rund um Plugins und Widgets und dieser ganze Kram vorgestellt werden. Ich fotografiere gerne und habe Spass daran meine Bilder zu Hause am Laptop zu bearbeiten und sie anschliessend hier hochzuladen. Die Summe aus all diesen Leidenschaften ist der Grund warum ich das alles schaffe, sie sind der Motor meiner Schaffenskraft.
Diese Schaffenskraft hat jedoch Schwankungen. Es gibt Wochen, da veröffentliche ein Posting und dann gibt es Wochen, da veröffentliche ich vier Postings. Ich muss in der Stimmung sein, mich meinem Blog voll und ganz zu widmen. Aktuell steht er eher an zweiter Stelle. Die Nähmaschine ruft jeden Tag “Ich! Ich! Ich!” und schubst den Blog bei Seite.
Mal blogge ich, wie jetzt gerade zwischen fünf und sechs Uhr morgens, wenn viele noch im warmen Bett liegen; mal morgens um neun, wenn ich von der Mollie-Runde wieder zu Hause bin; mal abends um 19 Uhr, nach dem gemeinsamen Abendrot, wenn die Kids Yakari und Co. gucken; mal am Samstagnachmittag, weil die Einkäufe erledigt, der Mann im Arbeitszimmer sitzt, die Kinder Besuch haben. Wenn es zeitlich passt und ich Muse habe zu schreiben und Fotos zubereiten, dann tue ich das.
An manchen Tagen geht ein Posting, gleich nach dem Schreiben, online, manchmal schlummert es tagelang als Entwurf im Backend und wartet auf eine Aktion von mir. Ich habe aktuell sieben angefangene Postings als Entwurf gespeichert. Einige davon werden hier irgendwann fertig getippt und veröffentlicht, andere erblicken nie das Licht des Internets. Sie fühlen sich nicht gut an. Sie wurden nicht zu dem, was ich mir vorstellte.
Auf einigen Blogs habe ich schon einmal gelesen, wie sich deren Inhaber organisieren. Dass sie am Wochenende fünf Artikel für die Woche vorschreiben (für mich undenkbar), dass sie morgens um fünf aufstehen und vor der Arbeit ein Posting tippen (war für mich, bis vor vielen Wochen undenkbar) oder, dass sie jeden Abend am Laptop sitzen und am Blog arbeiten (habe ich früher gemacht, heute nicht mehr). Jeder hat da seine Vorlieben, jeder hat seinen eigenen Zeitplan und ist zu einer anderen Tageszeit fit genug, um sich zu konzentrieren.
Ich schreibe eher spontan, aus dem Bauch und aus dem Herzen heraus, veröffentliche jedoch geplant und gezielt. Soll heißen: manchmal setze ich mich zwischen Nähen und Kochen kurz an den Blog und tippe Gedanken runter, um sie dann später nochmal in Form zu bringen, Tippfehler zu verbessern, Sätze zu löschen oder um das Posting zu Ende zu schreiben. Ich greife aber auch oft nach meinem Blog-Notizbuch und schreibe handschriftlich Stichpunkte zu einem Thema hinein, um diese dann später als Grundlage für ein Posting zu nutzen. Danach trage ich meine Postingidee in meinen Redaktionsplan und setze mir somit selbst eine Deadline, wann das Posting veröffentlicht werden soll.
Meine Arbeitszeit ist begrenzt. Gegen 5.20 Uhr sitze ich am Schreibtisch, lege dann eine Pause ein, um die Kinder wach zukuscheln, um gemeinsam zu frühstücken und um anschliessend mit Mollie eine gute Stunde spazieren zu gehen. Danach gehe ich wieder in mein Näh-Büro. Dort setze ich mich entweder noch einmal an den Schreibtisch oder gleich an die Nähmaschine. Gegen Mittag knurrt mein Magen. Ich muss mittags was essen, sonst bin ich am Nachmittag unausstehlich. Ich koche und esse und arbeite danach bis maximal 15 Uhr weiter.
In dieser Zeit versuche ich so viel zu erledigen, wie möglich. Emails beantworten, Angebote und Rechnungen schreiben, Täschchen nähen, Täschchen fotografieren, Fotos bearbeiten, Täschchen in den Shop stellen, Täschchen verschicken und wenn mich die Muse küsst und ich einen Haufen Gedanken habe, dann tippe ich ein Blogposting. Der Alltag läuft dann nebenher. Waschmaschine und Trockner befüllen, eine Korb Wäsche bügeln, Hasen und Geckos füttern, wenn die Nachbarn im Urlaub sind, private oder geschäftliche Telefonate führen. Und manchmal sperre ich am Vormittag den Alltag aus meinem Büro und lasse ihn ab 15 Uhr wieder das Steuer übernehmen.
Wie machst Du das alles? Wann bloggst Du? Wie oft bloggst Du? Stresst Dich das Gefühl nicht genug zu bloggen oder keine Zeit zum Bloggen zu finden? Wenn Du magst, wenn Du Zeit und Muse hast, dann schreibe ein Posting zu diesem Thema und beantworte selbst einmal die oben gestellten Fragen. Ich würde mich freuen, wenn Du Deinen Beitrag hier verlinkst!
Frische Bloggrüße, Bine
Edit / Oktober 2019: Ihr Lieben, auf Grund des neuen Cookie-Datenschutz-Regelung-Dingsbums habe ich das Link-Tool vorerst aus diesem Beitrag gelöscht. Ich bedaure dies sehr, kann es aber leider nicht ändern.
33 Kommentare
Also, für mich persönlich ist mein Blog nach wie vor eher ein Tagebuch. Es macht mir gar nichts aus, wenn da mal 3 Wochen lang gar nichts kommt, einfach weil ich nichts erlebt habe, weil ich keine Lust hatte Fotos von erlebtem zu bearbeiten oder weil mir die Motivation fehlt, etwas zu schreiben. Ich weiß ja, dass da bei mir in Schüben kommt und dann “hole ich verpasstes nach”. Am liebsten schreibe ich meine Einträge direkt am Abend des erlebten, weil meine Erinnerung da noch am frischesten ist, aber veröffentlichen tu ich sie meist vormittags, weil ich am folgenden Tag gerne nochmal korrektur lese. Aber ein wirkliches Schema habe ich nicht. Einfach so, wie es gerade passt udn Spaß macht. :) Danke für die Einblicke in deine Bloggedankenwelt ♥
Coba
Mir macht es auch nichts aus, wenn ich mal ein paar Tage nicht blogge… wobei 3 Wochen würde ich sicherlich nicht durchhalten. ;-) Das längste waren knapp zwei Wochen, aber da war ich auch im Urlaub und habe das Bloggen nicht vermisst! ;-)
Danke für Deinen Kommentar! LG Bine
Blog is essential to life, it recorded bit of our lives!
Hey Ellen, that is so true! ‘was eigenes’ is essential to me & my life! ;-)
Kind regards, Bine
Also ich bin ja auchnur halbtags tätig heißt: ich habe zeit während der Freund aus dem Haus ist die ich frei einteile…. Kochen, Wäsche, Putzen, Bloggen.
Ich wüsste ehrlichgesagt nicht, wie ich das alles machen sollte, wäre ich vollzeit beschäftigt.
und auch den Blog als Job kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich bin nicht so gut mir immr wieder selbt inden Hintenr zu treten.
Dass ich aktuell zwei Postings (ich poste ja nur einmal in der Woche) in der Hinterhand habe ist ja schon unfassbar XD
Viele liebe Grüße
Franzy
Hi Franzy, Ich wüsste das auch nicht, wenn ich Vollzeit arbeiten würde. Bei meinen Entwürfen ist noch rein gar nichts dabei, was reif für eine Veröffentlichung wäre. Das sind meist nur grobe Notizen. Ich versuche aber schon immer ein wenig vorzuarbeiten, damit ich im Flow bleibe.
LG Bine
In vielen Teilen geht es mir genau wie Dir. Mal sehen, was mir dazu noch so einfällt, was vielleicht noch nicht geschrieben wurde.
Und selbst wenn es schon geschrieben wurde… jeder hat da einen etwas anderen Standpunkt und eine andere Art diesen in Worte zu fassen! Würde mich freuen, wenn Du wieder dabei wärest. ;-)
LG Bine
Ein tolles Thema! Da werde ich mich sobald die Zeit es zulässt ransetzen.
Liebe Grüße, Biene
Das freut mich, Biene! :-)
Hallo Bine,
ach, was für ein schönes Thema du wieder ausgewählt hast!
Ich frage mich ab und auch wie ich das eigentlich schaffe. So ganz nach dem Motto: Freizeit? Kann man das essen? Ich werde auch gleich meine Mittagspause dazu nutzen noch den ein oder anderen Gedanken in einen Beitrag zu verfassen und mich juckt es auch schon total in den Finger. Ich gehöre nämlich zu den glücklichen Bloggerinnen, die 40 Stunden die Woche arbeiten gehen dürfen/müssen ;-)
Hab einen schönen Tag!
Nance
Danke, Nance. Das finde ich wirklich bemerkenswert, dass Du neben einem fulltime Job Zeit zum Bloggen findest. Aber der Grund liegt wohl auf der Hand: es macht Dir Spass und das ist doch der Motor, der uns alle antreibt! :-)
LG Bine
Ein super Thema, dass mich auch beschäftigt. Ich mag meinen Blog, doch er steht eben nicht an erster Stelle und gefüllt wird er, wenn ich wirklich Lust zu schreiben habe. Ansonsten liest sich das auch gezwungen, und dass will ich nicht. Mich zwingt ja keiner, also schreib ich aus dem Bauch und dem Herzen heraus, oft auch dadurch sehr unregelmäßig.
Ich finde deine Schreibzeit-Themen immer super und werde mich auch diesem widmen, aber zuerst “muss” (will) ich noch das Glück – dein Juni-Thema – in Angriff nehmen. :) Freu mich schon drauf.
Liebe Grüße,
Christiane
auweia… “dass” und “das” konnte ich auch schon mal besser……… ;)
:-))
Da hast Du vollkommen recht: Man sollte mit Lust und Muse an die Sache gehen.
Sonst klingt es nicht ehrlich… und das ist es dann ja auch irgendwie nicht.
LG Bine
[…] Thema von der Schreibzeit für Juli ist diesmal „Bloggen und Alltag“. Bine von waseigenes hat dazu gefragt, wie […]
Bloggen ist mein größtes Hobby und deshalb versuche ich, mir dafür die Zeit zu nehmen, was meistens funktioniert. Am meisten mag ich deshalb meine Ferien (ich bin Lehrerin), weil ich dann wirklich viel Zeit zum Bloggen und für viele andere Sachen habe. Ich glaube, so lange eine Sache Spaß macht, findet man immer Zeit dafür.
Das meine ich auch, Jana! Wenn das Hobby in eine Qual umschlägt, dann ist es kein
lebenswertes Hobby mehr :-)
LG Bine
so, kommentieren sollte ich das auch noch, hab ich vor lauter Begeisterung fast vergessen!
Ich hab mich verlinkt, da mich dein Beitrag so angesprochen hat.
So lasse ich einfach ein paar liebe Grüße hier und wende mich euphorisch meiner Nähmaschine zu.
Schönes Wochenende!
Sophie
Liebe Bine,
dein Text ist so herrlich menschlich, ehrlich und offen geschrieben – das gefällt mir! Da spürt man, dass hinter diesem Post ein “ganz normaler Mensch” (also du) sitzt, der einen Alltag mit Familie, Haus und Arbeit hat und einfach das Bloggt, was ihn aufmacht. Das finde ich sehr gut und genau deswegen macht es auch immer wieder Spaß bei dir zu lesen.
Durch deinen Post bin ich ins Grübeln gekommen, ob ich auch an der Schreibzeit teilnehme, aber so wirklich was dazu schreiben kann ich grad garnicht, weil mein Blog grad sehr vernachlässigt wird – wiederum könnte ich das ja auch als Anlass nehmen das zu ändern… vielleicht ….
LG Katharina
[…] ist mal wieder Zeit bei Bines SCHREIBZEIT mitzumachen. Dieses Mal geht es um bloggen und den Alltag drumherum. Bine hat ein paar Fragen […]
Ein schönes Thema liebe Bine.
Ich sehe meinen Blog als meinen kreativen Atlas. Es kommt was rein, dann wenn es spruchreif ist oder fertig. Und wenn ich an manchen Tagen nichts schreiben mag, dann ist das auch für mich ok. Ich bin kein “Täglichblogger”.
Früher bin ich auch morgens um 5 aufgestanden, um zu bloggen. Heute bin ich froh, wenn um 7 oder 8 der Kaffee durchläuft :)
Liebe Grüsse
Susi
[…] Auf was eigenes geht es um die Organisation, die hinter einem Blog steckt und wie man Arbeit, Familie und Blog unter einen Hut bekommt. […]
So liebe Bine nachdem es auf meinem Blog ja sehr sehr sehr ruhig geworden war, danke ich dir einmal mehr für dieses Thema, das jetzt genau richtig reinpasst. Verlinkt bin ich. Danke für den Einblick in deinen Alltag! Ist doch immer sehr interessant wie andere Familienmanagerinnen das alles so hinbekommen! Ich frage mich auch immer ob ich die Disziplin hätte, von zu Hause aus was geschafft zu bekommen. Aber ich denke wenn da auch der finanzielle Faktor dahintersteht rafft man sich nochmal anders auf, auch wenn man daheim ist. Oder? Du hast zwar keine Chefin aber deine Kunden sind in dem Fall ja die mit dem Zeigefinger oder? ;)
Ich wünsche dir, dass alles so gut weiterläuft bei dir!
LG Nathalie
[…] und Alltag, das ist Bine´s Thema für den Juli, und ganz ehrlich: Schon die erste Frage, nämlich: „Wann machst Du das […]
[…] Schreibzeit Thema von Sabine aufmerksam geworden. Jeden Monat veröffentlicht Sabine auf ihrem Blog was eigenes (großartiger Blog, es lohnt sich vorbeizuschauen) ein Thema und jeder darf gerne etwas dazu […]
[…] verspätet widme ich mich heute Bines Schreibzeit-Thema vom Juli: Wie bekommt man einen Blog mit seinem Alltag unter einen Hut? „Wie machst Du das alles? Wann […]
Liebe Bine, vielen Dank für die Schreibzeit!
Nachdem ich meine Gedanken in Worte gefasst habe, kam als erster Kommentar, ein Troll, der sich feige hinter Anonymität versteckt. Das ist auf einem Blog, das ohnehin nicht gerade mit einer Kommentarflut zu kämpfen hat, schon doof.
Andererseits nehme ich es als Kompliment: Da müssen meine Worte ja jemanden echt “berührt” haben, wenn man sich die Mühe macht, im Kommentar rumzumotzen. ;-)
Doch eigentlich habe ich nur geschrieben, was sich hier in den Kommentaren auch wiederfindet: Wer möchte, findet die Zeit zum Schreiben, egal ob wie Nance mit 40 Stunden Woche oder als Hausfrau – oder irgendwas dazwischen.
Liebe Grüße,
Tanja
:-)
[…] Wie andere Blogger das Schreiben in ihren Alltag integrieren, wie sie ihr Blog führen und wann sie die Muse küsst, findet ihr bei waseigenes – Schreibzeit. […]
[…] sie vornehmen und welche Gedanken sie sich zum #Schreibzeit-Thema gemacht haben, könnt ihr bei Bine von was eigenes […]
[…] Dich das Gefühl nicht genug zu bloggen oder keine Zeit zum Bloggen zu finden? Das alles möchte Bine gerne wissen (und ich […]
[…] machst du das alles? Bereits vor einiger Zeit rief Bine zum Thema „Bloggen und Alltag. #Schreibzeit“ auf. Heute möchte ich mich diesem Thema […]
[…] hatte schon immer tendenziell eher zehn Hobbys als nur eins. So ist es auch heute noch. Das neue Schreibzeit-Thema von Bine heißt „Alltag & Bloggen“ und ich habe mir gleich überlegt: […]