Gute Vorsätze. Die einen finden sie doof, die anderen machen sich zu Beginn des Jahres immer Gedanken zu dem Thema. Ob man sie nun doof oder gut findet, ob man sie fasst oder nach wenigen Tagen schon wieder über Bord wirft, … man spricht drüber. Mal mehr, mal weniger.
Dises Jahr ist alles anders. Ach nee, das war ja 2020 so. Da war alles anders. Ich wage jedoch hier und jetzt einen Blick in die Glaskugel und sage: Auch Ende 2021 werden wir sagen: Es war alles anders, denn noch hat sich nichts geändert. Im Gegenteil. Wir sollen weiterhin, aktuell sogar verstärkt, zu Hause bleiben, Kontakte einschränken, abwarten, geduldig und vernünftig sein.
Deswegen finde ich es schwer einen oder mehrere gute Vorsätze für 2021 zu formulieren. Die alten, die üblichen Vorsätze fühlen sich nicht richtig an. Sind nicht wichtig. Passen nicht. Und doch sind sie da.
2020 habe ich mehr Termine aus dem Kalender gelöscht, als neue hinzugefügt. Ich, wir als Familie, hatten viel mehr Zeit und wenn man mal von allem Schlechten, was diese Pandemie mit sich gebracht hat, absieht, dann kann ich sagen: Ich habe diese freie Zeit genossen. Ich genieße sie immer noch.
Dieses Jahr werde ich:
… optimistisch und zuversichtlich bleiben.
… vernünftig sein und bleiben und mich an die Empfehlungen und Ratschläge der Politik halten.
… mich, uns, andere schützen. Eine Maske tragen und zwar schon auf dem Parkplatz des Supermarktes und nicht erst beim Betreten. Jedes mal ärgere ich mich, wenn ich sowas sehe…
… dankbar sein für… einfach alles. Für meine Familie, unser Zuhause. Unsere Gesundheit. Und hoffen, dass das so bleibt.
… Erwartungen runterschrauben, denn et kütt, wie et kütt.
… keine Pläne machen, denn siehe oben. Das letzte Jahr hat mich gelehrt, dass Planen gerade einfach nichts bringt.
… mein Büro in Ordnung halten. Das habe ich neulich ordentlich aufgeräumt und so soll es bleiben. Neverending Story. Ich verbringe hier viel Zeit und auch wenn kreatives Chaos manchmal inspirierend sein kann – ich fühle mich in einer aufgeräumten Umgebung besser.
… weniger Süßkram essen. Ja, auch an solch profane Dinge denke ich.
… und wenn ich doch mal schwach werde, dann einfach genießen und nicht ärgern.
… mich mehr bewegen und das Thema Joggen wieder angehen. Bäh. Aber ich weiß, dass es mir gut tut. Danach.
… wieder mehr kreativ sein und Dinge, auf die ich Lust habe, einfach umsetzen. Ohne drüber nachzudenken, dass es doch eigentlich schon alles gibt. Es wird immer jemanden da draußen geben, den ich inspirieren kann.
… mich weniger über Quer*Denker und andere Idioten aufregen. Und trotzdem- ich kann’s ja nicht lassen, sitze ich oft völlig fassungslos vor den Nachrichten.
… weiterhin, von meinem Computer aus, Kontakt zu Freundinnen in der Ferne halten. Online Treffen sind die neuen Begegnungen.
… den Adventskalender der guten Gedanken drucken lassen.
… nicht traurig sein, dass wir dieses Jahr kein Karneval feiern können, sondern mich ganz doll auf 2022 freuen!
… und ein bisschen hoffen, dass wir im Herbst schon wieder auf einer Tanzfläche Spaß haben werden.
… Hoodies, Sweatshirts, Kleider und T’Shirts für mich nähen. Das habe ich 2020 viel und oft getan und habe immer noch große Freude an den Klamotten. So lange bedaure ich auch nicht, dass mein Lieblingsstoffladen gerade geschlossen hat.
… weniger Zeug kaufen. Tue ich sowieso sehr selten. Aber es sich weiterhin vornehmen, ist nicht verkehrt.
… Die Wäsche im Griff haben und immer gleich alles wegbügeln und wegräumen. Dieser Punkt gehört zum Büro-Aufräumen-Punkt, denn Waschküche und Büro sind hier eins.
… nochmal ein Familien-Shooting mit Oma und Opa und Tanten und Onkel buchen.
… Kommentare und Emails schneller beantworten.
… regelmäßig ein Bild auf Instagram posten.
… und vielleicht mal lernen, wie man so ein Reel filmt (eigentlich finde ich die ja doof. Aber pssst!)
… das Thema Wohnzimmer-Renovierung angehen.
… immer genügend Eierlikör im Haus haben.
… mehr Pausen einlegen. Ach nee. Pausen gab’s und gibt’s aktuell genügend. Andererseits war mein Job durch die Pandemie nicht wirklich beeinträchtigt und am Ende des alten Jahres war ich schon platt. Deswegen: Doch, immer mal wieder Pausen einlegen.
… lesen, lesen, lesen. Kann ich gut mit Pausen verbinden.
… das gemütliche Miteinander bewahren. Die Zeit, die wir vier in 2020 miteinander verbracht haben, die war enorm und das möchte ich mir und uns bewahren.
…
Rückblickend kann ich übrigens nicht sagen, dass 2020 nur schlecht war und, dass ich froh bin, dass es vorbei ist.
Nein, das kann ich nicht. 2020 hatten wir einen bombastischen Sommer (Minuspunkt: Klimawandel! Scheiße!), wir hatten die Chance in den Urlaub zu fliegen und haben ein wundervolles Wochenende mit Freunden in Holland verbracht. Zu viert haben wir das ganze Jahr über wahnsinnig viel Zeit miteinander verbracht, waren mal wandern, mal spazieren, haben ständig zusammen am Küchentisch gesessen… und dabei sind erstaunlich selten die Fetzen geflogen. Wir haben, als die Zahlen weitaus besser waren und Lockerungen ausgesprochen wurden, einige schöne Sommerabende mit Freunden verbracht. Die Kinder haben rund ums digitale Lernen, um verschiedene Plattformen und allem, was dazugehört, ganz viel gelernt. Ich hab öfter Freundinnen digital getroffen, als analog im Jahr zuvor. 2020 war etwas ganz Besonderes. Ja, viele Menschen haben extrem gelitten und ich mit ihnen, aber für uns vier lief es gut.
Nun bin ich gespannt, was 2021 bringen wird.
Was ich am Ende des Jahres zu diesem noch neuen und frischen Jahr sagen werde? Ob wir im Herbst wieder freier und ungezwungener andere Menschen treffen dürfen? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Was ich mir wünsche – wahrscheinlich das, was wir uns alle wünschen: Eine Eindämmung, ein Zurückdrängen der Pandemie, Frieden und Freiheit für andere, die unter fürchterlichen Bedingungen leben oder von schrecklichen Menschen regiert werden, mehr Sensibilität und Rücksicht derer, die es gerade nicht für nötig halten, … und ach, noch so vieles. Sagen wir einfach: eine bessere Welt.
Ich wünsche Euch einen guten Start ins neue Jahr! Und, dass es ein gutes Jahr wird. Eines, an das wir in einigen Jahren nicht so sehr mit Schrecken zurück denken.
Liebe Grüße
Bine
10 Kommentare
Liebe Bine,
eine lange, aber tolle Liste hast Du Dir vorgenommen. Eierlikör muss man einfach immer zuhause haben ?
Ich freue mich auch schon auf den ausgedruckten Adventskalender- immer wieder das Highlight des Jahres. Ich freue mich aber auch auf jeden Post von Dir in dieser Regelmäßigkeit. Ich liebe es einfach die Einträge zu lesen und hoffe, Du hast noch lange Lust uns Leser zu unterhalten.
Liebe Grüße
Glückskind Petra
Liebe Petra, liebes Glückskind!
Ich dank Dir für Deinen lieben Kommentar und freue mich, dass Du Dich auf jeden meiner Artikel freust!
Ich habe noch lange nicht vor, damit aufzuhören… :-)
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße, Bine
Juhuuuuu…….freue mich jetzt schon auf den Kalender ?.
Ja…..auch ich fange im Frühjahr wieder mit dem Walken an…..lets go?♀️?♀️?♀️Übertreibs nicht gleich. Mach doch spasshalber mal bei einem Frauenlauf mit, macht echt Spaß (derzeit leider nur virtuell möglich).
Außerdem ist grade Hullern angesagt, ist doch sicher auch etwas für dich?
LG, Claudia
Liebe Claudia,
nee, von Übertreibung bin ich weit weg :-)) Ich gehe ja jeden Morgen mit dem Hund spazieren oder walken… jetzt müsste ich nur mal ein bisschen schneller laufen, also joggen. Aber der Schweinehund. Ich gehe auch immer mit Freundinnen, deswegen habe ich eigentlich schon Frauen-Walk-Runden :-)
Und ja, Hullern sieht man gerade überall. Das wäre auch eine Idee.
Liebe Grüße, Bine
Liebe Bine.
Vielen Dank, dass du deinen Blog so fleissig füllst. Ja, es sind nicht einfache Zeiten, da sind deine Beiträge ein schöner Aufsteller zu Homeoffice und möglichst wenigen Kontakten, Risikogruppe lässt grüssen.
Vor Weihnachten habe ich den Vanillekipferl-Likör ausprobiert, sehr fein. Freue mich auch mal wieder genähtes von dir zu sehen.
Liebe Grüsse Christine
Liebe Christine,
herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar! Ich freue mich, dass ich Dir mit meinen Beiträgen ein bisschen das Homeoffice versüße.
Wir sind auch nuuur zu Hause. Aber wat mut dat mut.
Genähtes kommt… irgendwann. Gerade bin ich dabei, etwas aus Papier zu basteln. :-)
Liebe Grüße, Bine
Liebe Bine, deine Liste ist großartig… sie list sich gar nicht wie ein Liste von guten Vorsätzen, sondern einfach von Gedanken, die man sich halt so zum neuen Jahr macht (mit Rückblick auf das was gut oder schlecht war im Jahr davor!) ;)
Ganz genau, liebe San. Eine wirre Liste meiner Gedanken. Also keine richtigen Vorsätze. Das liegt mir eher.
Liebe Grüße, Bine
Liebe Bin,
Wo ist der Button zum bestellen Deines
Kalenders? Damit machst Du mich und bestimmt auch viele Andere sehr glücklich.
Liebe Grüße
Nicole
Das freut mich sehr, liebe Nicole! Ich arbeite daran… und wenn er fertig ist, dann geben ich hier Bescheid. :-)
Liebe Grüße, Bine