Im Herbst hatte ich mir ja vorgenommen, dass mal wieder ein paar Kleiderbügel-Bezüge stricke. Die sind vielleicht ein bisschen oldschool, aber gleichzeitig sehr praktisch, denn damit rutschen die Blusen nicht vom Bügel.
Das Vorhaben hat sich bei mir in den Winter, genauer in die Weihnachtsferien verschoben. Vorher saß ich abends einfach zu selten auf der Couch.
Wolle habe ich genügend und so habe ich beim Stricken drüber nachgedacht, was ich sonst noch so mit der vorhandenen Wolle anstellen könnte. Ich überlegte und googelte obendrein, was ja heutzuztage irgendwie das Gleiche ist. Dabei bin ich auf Punch Needle gestoßen.
Punch Needle ist eine Art Stick- oder Knüpftechnik, bei der die Wolle oder das Garn in Schlaufen durch einen im Stickrahmen gespannten Stoff geschlungen wird.
Dafür benötigt man eine spezielle Punch Needle – also eine Schlag Nadel. Durch diese Nadel wird die Wolle gezogen und damit in den Stoff gestoßen. Beim Wiederherausfahren entsteht eine Schlaufe, bzw. ganz viele Schlaufen und die wiederum ergeben ein teppichartiges Muster.
Mit unterschiedlichen Punch Nadeln oder einer Punch Nadel, die man verstellen kann, werden die Schlingen mal größer, mal kleiner, was einen tollen 3-D-Effekt ergibt.
Wie man das genau gemacht, das findet Ihr zu Genüge bei Youtube. Ich habe das Punchen mit dem Video der Maschenmarie (Werbung ohne Auftrag!) gelernt.
Für die Punch Needle Technik benötigt man folgende Materialien:
- Wolle oder Wollreste
- einen Stickrahmen
- eine Punch Needle
- einen grobmaschigen Stoff, z.B. Mönch Stoff
- eine Schere
- ein Pöttchen Textilkleber
- einen Pinsel
Hier meine Tipps & Tricks oder: was ich beim Punchen gelernt habe:
Übung macht den Meister! Bei meinem ersten Objekt war das Ergebnis überhaupt nicht schön. Ich musste mich mit der Punch Needle erstmal vertraut machen und das regelmäßige Einstechen üben. Nicht aufgeben!
Ich rate Euch, den Stoff vor dem Einspannen einmal umzunähen. Ich habe das flott mit der Overlock-Maschine gemacht, geht aber natürlich auch mit einer normalen Nähmaschine (Zickzack Stich) oder mit der Hand.
Durch das Einstechen mit der Punch Needle in den Stoff verzieht sich dieser immer ein wenig. Und wenn Ihr dann daran zieht und zerrt, um ihn glatt zu ziehen, dann franst er leicht aus. Ich spreche aus Erfahrung.
Wer eine Stickmaschine besitzt, der hat ja auch (verschiedene) Stickrahmen. So einen rechteckigen Rahmen werde ich als nächstes nutzen, denn ich möchte mein nächstes Projekt nicht in einem hübschen runden Holzrahmen aufhängen, ich brauche nur den verzierten Stoff.
Nutzt einen ollen Pinsel, denn Ihr pinselt ja Kleber auf die Rückseite Eures Stickbildes und das tut dem Pinsel selten gut. Das macht man übrigens ganz zum Schluss, um die Schlaufen auf der Rückseite zu fixieren. Es wird ja nichts vernäht.
Punch Nadeln gibt es übrigens auch aus Holz. Ich habe mir meine im Bastelladen gekauft, da gab es nur diese eine. Sollte ich an dieser Handarbeitstechnik so viel Gefallen finden, dass ich mal andere Nadeln ausprobieren möchte, dann würde ich mir eine aus Holz kaufen.
Anders als beim Sticken (wobei ich da wirklich nicht geübt drin bin), beim Stricken, Häkeln oder Nähen, muss der Faden, das Garn oder die Wolle immer gespannt sein. Nicht so beim Punchen. Der Wollfaden, der durch die Nadel geführt wird, muss immer locker sein, sonst funktioniert es nicht.
Nicht jede Wolle läßt sich einwandfrei punchen. Mit einem meiner Wollreste klappte es überhaupt nicht. Der Wollfaden ribbelte auf und ließ sich nicht sauber verarbeiten. Wolle, Punch Needle und Stoff müssen sich also irgendwie mögen.
Mein erstes Kunstobjekt – eigentlich ist es mein zweites, denn Nr. 1 gefiel mir nicht – kommt nun auf die Bilderleiste ins Wohnzimmer. Weitere wirre Ideen schwirren mir schon im Kopf herum. So stelle ich mir z.B. einen hübschen Kissenbezug aus Punch Needle vor oder ein kleines Schminktäschchen.
Es mag am Wetter, an der Jahreszeit oder am Alter liegen – ich haben abends gerade große Lust zu handarbeiten. Mein Kleiderbügel-Projekt schreitet zügig voran, Ergebnisse präsentiere ich bald.
Und Ihr? Habt Ihr diese Punch Needle Technik schon einmal ausprobiert?
Liebe Grüße
Bine
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3 Kommentare
Ui super! Ich hatte mir das auch schon ein paar Mal vorgenommen, weil ich die Ergebnisse so wahnsinnig schön und vielseitig finde. Ich habe mich dann aber doch davon „abschrecken“ lassen, dass ich öfter gelesen habe, dass es so viel Übung braucht. Und wenn ich eines nicht wirklich brauche, dann sind es noch mehr Utensilien für die Handarbeit, die ich nicht nutze, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufriednen bin… Bei Dir ging das ja aber scheinbar recht flott! Super. Vielleicht springe ich auf den Zug doch noch auf ??
Liebe Grüße und viel Spaß beim Werkeln!!!
Ja, auf jeden Fall Franzi! Man muss sich mit der Nadel ein bisschen eingrooven ;-) Aber das ist ja immer so.
Wie geschrieben: das erste Motiv war nicht so schön, da hatte ich den Dreh noch nicht raus, aber dann funktionierte es
ganz gut. Und wenn Du Wollreste, einen groben Stoff und auch noch einen Stickrahmen da hast, dann brauchst Du nur
die Nadel kaufen. Also keine unnötigen Anschaffungen ;-)
Liebe Grüße, Bine
Total schön…. sowas finde ich dann auch hinterher schön aufzuhängen.