Pinterest |
Mein lieber Blog. In diesem Jahr sind wir 13 Jahre zusammen. Wohooo. Du bist mein, ich bin Dein, zwischen uns passt kein Blatt Papier.
Blogger sind heute nicht nur Blogger, sie sind auch Social Media Manager, denn wer einen Blog schreibt, der tut gut daran, seine Artikel, seine Anleitungen, seine Rezepte und Tipps in die Welt hinaus zu posaunen. Blogger bewerben ihre Posts bei Instagram, auf Facebook und Pinterest.

Social media Kanäle sind quasi die Schaufenster unserer Blogs.
Wir posten auf dem Blog einen Artikel und legen ihn in unseren anderen Schaufenstern aus, damit möglichst viele Interessierte sehen, dass es hier etwas Neues gibt.
Eines meiner liebsten Schaufenster ist Pinterest. Ich pinne aber dort nicht nur meine Bilder, ich pinne auch viele Bilder anderer.
Meistens scrolle ich durch die Pinterest Startseite und alles, was mir gefällt, pinne ich auf meine Boards. Schöne Interior-Bilder pinne ich auf’s Küchen- oder Wohnzimmer-Board, Rezepte mit Apfel kommen auf’s Rezepte-mit-Apfel-Board, Bilder rund um’s Punch Needlen auf das entsprechende Handarbeits-Board und so weiter und so fort.
Ich pinne viel, ich klicke selten.
Selten klicke ich die Bilder an und schaue mir die dahinterliegende Quelle an. Das mache ich nur dann, wenn mich ein Food-Foto so sehr anspricht, dass ich das dazugehörige Rezept auf der entsprechenden Webseite nachlesen und nach kochen möchte oder wenn ich eine genähte Tasche sehe, hinter deren Foto ich die Nähanleitung vermute und erwarte. Meistens ist das so.
Die meisten Bilder pinne ich, ohne sie anzuklicken. Ich repinne also.
Schauen wir uns mal kurz eine andere Seite an: Ich veröffentliche Bilder auf meinem Blog, die von mir, aber auch von anderen auf Pinterest gepinnt werden. Normalerweise wird mit dem Bild auch gleich meine URL, also die Quelle, also die Urheberseite mit gepinnt, so dass Leute, die auf eines meiner Bilder bei Pinterest klicken, wieder bei mir auf dem Blog landen.
Böse Menschen ändern die ULR und schwupp landet man auf einer Spam Seite.
Manchmal entdecke ich meine Fotos auf Pinterest, die nicht zu meinem Blog führen. Da haben dann böse Menschen, die URL einfach abgeändert. Klickt man auf mein Bild, dann landet man bei diesen bösen Menschen auf der Seite. Spam-Seiten sind das. Sie graben den traffic der Blogger ab. Wie gesagt: böse Menschen. Da Pinterest wie ein Schneeballsystem funktioniert, verbreiten sich diese Fotos immer weiter, weil sie immer wieder weitergepinnt werden, weil die meisten Pinterest User nicht das Bild anklicken und deswegen gar nicht merken, dass sie ein Foto mit einer falschen URL weiter pinnen. Diese (meine) Bilder mit falscher URL werden also lustig auf Pinterest gepinnt und gepinnt und gepinnt.
Entdecke ich so ein Bild von mir mit falscher URL (Quelle), dann kann ich das an Pinterest melden. Das tue ich, mal mehr, mal weniger. Eher selten. Es ist nämlich viel Arbeit. Ich bitte Pinterest dann, das Bild zu löschen. Ich könnte auch den bösen Menschen abmahnen und Pinterest bitten, ihn zu sperren. Das tue ich aber nicht, denn ich weiß ja nicht, ob derjenige, der das Bild gepinnt hat, der Böse ist oder nur ein unschuldiger Re-Pinner.
So sieht das dann aus. Drei Bilder von mir, von den leckeren Blätterteigschnecken. Eines führt zu meinem Blog (ganz links), die beiden anderen wurden von bösen Menschen mit einer falschen URL (Quelle) hochgeladen. Klickt man auf die Bilder, dann landet man nicht hier auf waseigenes.com, sondern auf seltsamen Seiten ohne Impressum.

Mein Pinterest Konto wurde gesperrt.
Nun wurde vor 14 Tagen mein Konto von Pinterest gesperrt. Der Grund: ich habe in den letzten Wochen mehrmals das Urheberrecht verletzt.
Urheber haben mich bei Pinterest angeklagt, weil ich ihre Bilder mit falscher URL gepinnt habe oder, weil hinter ihren Fotos gar keine Quellenangabe war.
Dies möchte und dies kann ich nicht bestreiten. Aber: ich habe Bilder, die mir gefallen, einfach nur weitergepinnt. Deren URL (Quelle) habe ich nicht gecheckt. Ich wusste nicht, dass es sich um Bilder handelt, die von einem Bösen mit falscher URL auf Pinterest hochgeladen wurden.

Eine Gegendarstellung könnte ich einreichen, aber…
Diese Gegendarstellung sagt: Wenn ich meine, dass Pinterest mit der Entfernung des Pins einen Fehler gemacht hat, dann solle ich diese Gegendarstellung einreichen. Dazu soll ich eine eidesstattliche Erklärung abgeben, dass ich annehme, dass der Inhalt irrtümlich entfernt wurde. Und dann soll ich noch unterschreiben, dass ich gerichtliche Bescheide von der Person entgegennehme, die die ursprüngliche Beschwerde eingelegt hat. Das steht ganz unten auf der Copyright Seite.
Ich mache mich also haftbar. Für etwas, was ich gemacht habe, was ich aber weder mit Absicht, erst recht nicht mit böser Absicht und schon gar nicht wissentlich gemacht habe.
Ich gehe davon aus, dass der Urheber im Recht ist – wie soll ich da unterschreiben, dass sie oder er sich getäuscht hat? Ich müßte lügen und eine Vermutung anstellen. Das tue ich nicht.
Unwissenheit und Dummheit schützen vor Strafe nicht.
Richtig. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte jede verdammte URL eines jeden gepinnten Bildes checken müssen! Ob ich dann auch in der Lage gewesen wäre, zu sehen und raus zufinden, dass das auch wirklich die richtige (Urheber-)Webseite ist, auf der ich da gelandet bin, das sei mal dahin gestellt.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen: Genauso etwas ist mir schon einmal passiert. Ebenfalls Konto für 14 Tage gesperrt. Daraufhin habe ich mein Pinterest ausgemistet, ganz viele Pins gelöscht, ganze Boards gelöscht und ich habe nur noch und ausschliesslich Bilder von deutschen Bloggern gepinnt. Frauen, die ich kenne, deren Bildsprache ich erkenne, wo ich einfach sicher war: Das Bild ist von Lieschen Müller, die URL stimmt, das Bild kannste gefahrlos pinnen. Das habe ich gemacht.
Ich möchte nämlich nicht das Urheberrecht verletzten. Ich möchte mich auch nicht strafbar machen. Und ich möchte keinen Stress. Ich möchte einfach nur pinnen.
Nun bin ich aber schon seit knapp 10 Jahren aktiv bei Pinterest und würde mal schätzen, dass ich bestimmt schon 40.000 Bilder gepinnt habe. Die neuen Pins, die sind alle okay und sauber, aber woher weiß ich, dass ich vor sechs Jahren vielleicht nicht doch ein Bild gepinnt habe, das eine falsche URL gespeichert hat? Nein, das weiß ich nicht.
Fazit: Mein Pinterest Konto ist nach wie vor gesperrt (obwohl die 14 Tage bereits rum sind). Einen Zugang zu meinem Konto erhalte ich nur, wenn ich die oben erwähnte Gegendarstellung einreiche.
Ich bin ratlos.
Ist Euch das auch schonmal passiert? Wurde schonmal Euer Pinterest Konto gesperrt? Was würdet Ihr in meinem Fall tun?
Mit diesem Beitrag möchte ich nicht gegen Pinterest wettern. Pinterest respektiert die Rechte Dritter an deren geistigem Eigentum – das hat mir schon manches Mal geholfen, wenn andere mein Urheberrecht verletzt haben. Böse Menschen und das Umleiten von Fotos auf Spam-Webseiten sind ein leidiges Thema. Für Pinterest und für uns Urheber.
Sollte ich jemals wieder einen Zugang zu meinem Konto haben, dann werde ich alte gepinnte Bilder restlos löschen, ab sofort nur noch von Seiten pinnen, die ich kenne oder am besten nur meine eigenen Fotos pinne. Was ich im übrigen sehr langweilig fände. :-(
Liebe Grüße
Bine
