Meine erste eigene Wohnung lag am Hohenstaufenring in Kölle. Da war schon damals immer mächtig was los, was ich Dorfkind großartig fand. Trat ich aus der Haustüre und bog direkt rechts ab, stand ich auf der Zülpicher Straße, im Kwartier Latäng, dass nur so vor Studenten wimmelte (wahrscheinlich tut es das immer noch, kann ich aber nicht beweisen, weil ich zu selten dort bin). Wo Studenten sind, sind Cafés, Kneipen, Clubs und natürlich ein Dönerladen neben dem anderen. Dazwischen gab es damals einen Falafelladen, direkt am Zülpicher Platz, den es da heute nicht mehr gibt.
Lang Rede kurzer Sinn: in diesem Falafelladen machte ich meine erste Begegnung mit den leckeren Kichererbsenkugeln, mit Sesamsauce und Hummus und verliebte mich auf der Stelle. In meinen Mann und in Falafel.

Vor einigen Wochen, in Jersey, holten wir uns abends auf dem Heimweg, an einem dieser Food Wagen, Hot Dogs. Ich entschied mich für Falafel, biss genüßlich rein, war sofort wieder 20 und dachte, dass ich unbedingt mal wieder Hummus machen könnte. Falafel habe ich noch nie selber gemacht, aber Hummus mache immer mal wieder. Zumindest, wenn hier kein anderes Familienmitglied in der Nähe ist. Okay, das Tochterkind würde es essen, die Männer würden sich wahrscheinlich umdrehen und kommentarlos weggehen.
Nun haben wir Herbst und da ist es draußen bunt und farbenfroh und auch auf meinem Teller mag ich es gerade herbstlich knallig. Wie bei den gefüllten Kürbissen. Gelb, orange, rot, grün,… ich koche gerade nur nach Farbe und freue mich über buntes Gemüse.
War klar, dass ich da auch mal rote Beete Hummus ausprobieren muss. Allein schon wegen der Farbe.

Ich habe mein altbewährtes Rezept rausgeholt und einfach einen Teil Kichererbsen durch Rote Beete ersetzt. Dadurch wird der Hummus ein klein wenig flüssiger, aber da man sich ja nicht immer strikt an Rezepte halten muss, kann man hier und da noch die Mengen erhöhen oder reduzieren. Zum Beispiel etwas weniger Gemüsebrühe nehmen oder noch ein paar Kichererbsen hinzufügen. Mir hat es so geschmeckt:
Rezept Rote Beete Hummus & buntes Ofengemüse.
- 1 Dose Kichererbsen
- 250 g Rote Beete
- 50 g Tahin
- 50 g Olivenöl
- 60 g Gemüsebrühe
- 2- 3 EL Zitronensaft
- 1/2 TL Salz
- 3 Prisen Pfeffer
Die Kichererbsen gut abtropfen lassen, die rote Beete Kugeln grob schneiden. Alle Zutaten in ein hohes Gefäß füllen und mit einem Pürierstab mixen und pürieren, bis ein feiner, dickflüssiger Dip entstanden ist. Wer einen Thermomix besitzt, schmeißt einfach alle Zutaten in den Topf und püriert sie 2 Minuten/ Stufe 6. So schnell kannste gar nicht gucken.
Buntes Ofengemüse
Beim Ofengemüse war ich nicht zimperlich. Ich mag ja so ziemlich alles und habe beim Bauernmarkt kreuz und quer in die Auslage gegriffen: gelbe Möhren, Tomaten, Pastinake, Fenchel, Blumenkohl, Champignons.
Möhren, Pastinake und Blumenkohl habe ich vorher kurz im Wasserbad gekocht, damit sie schonmal ein bisschen durch sind, das spätere Backen nicht so lange dauert und ich schneller was auf den Teller bekomme. Danach habe ich das Gemüse in einer großen Schüssel mit ein, zwei Esslöffel Öl und einem Schwapp Essig, ordentlich Salz und Pfeffer gemischt und auf einem kleinen Backblech verteilt.
Bei 200° Grad habe ich das Gemüse dann im Ofen ca. 30 Minuten gebacken.


Dazu schmeckt Brot und natürlich Rote Beete Hummus. Mehr brauche ich nicht. Essen mehr Leute mit, was bei uns unwahrscheinlich ist, würde ich noch Reis dazu kochen.

Mögt Ihr Falafel, Hummus oder gar Rote Beete? Oder habt Ihr Euch gerade auch kommentarlos abgewendet? ;-)
Liebe Grüße
Bine
