Am zweiten Weihnachtstag, brachten der Mann und ich meinen Papa zurück in die Reha nach Bad Oeynhausen. Auf dem Rückweg hörten wir den Podcast “Frisch an die Arbeit” von Zeit Online. Ich mag diesen Podcast sehr, weil dort die unterschiedlichsten Menschen interviewt werden. Wir hörten das Interview mit Henning May, den Sänger von AnnenMayKantereit. Während des Gesprächs fragte Leonie Seifert ihn, ob er schonmal eine Schreibblockade hatte. Nein, war seine Antwort und er lieferte auch gleich den Grund mit: Er hört einfach nie auf zu schreiben. So kommt er nicht aus dem Tritt, bleibt immer in seiner Routine.
In den vergangenen 11 Jahren, seit ich diesen Blog hier schreibe, bin ich immer mal wieder in kleine Schreiblöcher gefallen. Meist über die Feiertage oder über Karneval oder aus einem anderen Grund. Falle ich einmal, fällt es mir schwer, mich wieder aufzuraffen. Ich hörte also Hennig May zu und entschied, dass ich dieses Jahr in kein Loch fallen werde. Einfach drauf los schreiben. Das drohende Schreibloch quasi überschreiben. Und das tue ich jetzt gerade.
Es fühlt sich gut an, denn ich habe einfach Lust zu schreiben. Ohne großen Plan. Der Dezember war ja komplett durchgetaktet. Jeden Morgen wurde ich wach und dachte sofort: Raus aus den Federn, das heutige Kalenderblatt muss veröffentlich werden.
Heute bin ich entspannt. Die Kinder sind spontan bei Oma geblieben, der Mann sitzt im Büro, ich hocke hier in meinem Dezemberchaos. Gleich werde ich Gilmore Girls anmachen, die Ärmel hochkrempeln und aufräumen. Vielleicht notiere ich auch noch ein paar Pläne für 2019. Gute Vorsätze oder sowas. Ein bisschen was schwirrt schon in meinem Hinterkopf herum; noch nichts Greifbares. Vielleicht lasse ich die Schreibzeit wieder aufleben? Vielleicht führe ich hier wieder eine Art Monatsrückblick ein. Vielleicht denke ich mir eine andere, neue Rubrik aus? Ich hätte Lust, wieder etwas mit Euch zu machen. Eine Fotoaktion? Eine Kochaktion? Eine Letteringaktion? Mal sehen…
2018 war mein 11. Bloggerjahr. Seit 11 Jahren schreibe ich diesen Blog. In der Regel denke ich nicht groß darüber nach, aber wenn ich es mir bewusst mache, dann höre ich diese leise Stimme in meinem Hinterkopf, die mir sagt: Boah! Krass! (alte Schachtel).
Als ich anfing, war ich 32 Jahre alt, mein Leben war damals noch komplett anders, als es heute ist. Ich war Mama eines kleinen Mädchens und hatte den Sohnemann noch im Bauch. Das erwähnte ich übrigens nicht. Instagram-Mamas, die ihre Babies, deren Kinderzimmer, Spielzeug und Klamotten zeigen, die waren damals noch nicht hipp; die gab’s noch gar nicht. Instagram war nämlich noch nicht erfunden. Nein, es gab nur diese kleine gemütliche Bloggerwelt. Wir waren hier und tanzten nicht auf zig anderen Hochzeiten parallel rum.
Wie auch immer… nicht mehr lange, dann ist 2018 Geschichte. Es war ein schönes Jahre. Wir – Familie Hoppenstedt – haben eine Menge erlebt. Wir waren zusammen in Paris und New York und dazwischen noch auf Rhodos. Der kleine Mann hat die Schule gewechselt, ich habe so viele Blogger-KollegInnen gesehen, wie schon lange nicht mehr.
Ingesamt habe ich dieses Jahr etwas weniger gebloggt, als im Jahr zuvor. Ich mache mir während des Jahres darüber keinen Kopp, aber am Ende schaue ich immer ganz gerne in meine Listen und Statistiken. Es war mehr los, hier auf was eigenes. Einiges mehr.
Trotzdem hat sich die Leserschaft verändert. Kommentiert wird einfach mehr auf Instagram. Während ich im Herbst letzten Jahres mein Augenmerk verstärkt auf Facebook legte, habe ich mich in diesem Jahr mehr um Instagram gekümmert. Ich habe dort häufiger Stories hochgeladen und versucht, regelmäßiger ein Bild zu posten. Allerdings nicht ganz so strukturiert und organisiert, wie bei dem Facebook Experiment damals.
Instagram entwickelt sich immer mehr zu meiner heimlichen Liebe, mein mikro-Blog, mein persönlicher Kaffeeklatsch. Einer meiner Vorsätze für’s neue Jahr steht schon fest: ich möchte wieder mehr spontan auf Insta posten.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt mein Blog meine erste große Liebe. Mein ein und alles. Auch, wenn ich mir manchmal nicht so sicher bin, für wen ich hier eigentlich schreibe. Aber das ist nicht so wichtig.
Heute werfe ich einen Blick auf mein Bloggerjahr 2018. Ich habe hin- und überlegt, nach welchen Kriterien ich Beiträge auswählen soll, die ich Euch hier nochmal empfehlen möchte. Soll ich die Artikel und Geschichten erwähnen, die mir besonders am Herzen liegen? Soll ich die erwähnen, auf die ich die meiste Reaktion von Euch erhielt oder, ganz nüchtern, einfach die, die die meisten Klicks bekamen?
Ich habe von allen ein bisschen ausgewählt:
// Heiße Liebe Likör (verrückt, denn diesen Beitrag habe ich im Januar 2018 veröffentlicht. So richtig ging er aber erst ab Herbst 2018 ab)
// Der Geburtstagskuchen des kleinen Mannes: Marmorkuchen mit Augen-rollenden Schokoküssen.
// Mein erstes selbst genähtes (Strick-) Kleid. Eure mega Reaktion ermutigte mich übrigens, dieses Jahr ingesamt sechs oder sieben Kleider für mich zu nähen!
// Die Nähanleitung zum Pompadour Stoffbeutel.
// Den muss ich unbedingt nochmal machen- schmeckt nicht nur im Sommer: der Kichererbsensalat.
// Das Schaumbad und der Baum. Mal sehen, als was die Kids dieses Jahr Karneval feiern wollen?
// Alte Liebe, neu entdeckt: aquarellieren– hier Lesezeichen. Ich habe neulich ein paar weihnachtliche Lesezeichen angefangen zumalen, aber die wurden leider nie fertig.
// Schon wieder Alkohol: der Engelchenlikör hat’s Euch ganz schön angetan. Im Dezember bekam ich viele Nachrichten, wie lecker er doch schmeckt. Ja, das tut er. Und er schmeckt auch an Silvester gut. Wohlsein!
// Die DSGVO versetze uns Blogger im Frühling in Angst und Schrecken. Ich habe den Laden natürlich nicht dicht gemacht.
// Mein Serienlieblinge. Mittlerweile sind einige neue dazu gekommen. Ein Update muss her… moment, notiere ich mir für Anfang 2019.
// Hier scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch die Geschmäcker: Rosenkohl. Ich liebe diese Quiche.
2018 war für mich das Jahr des Nähens (insbesondere Kleidung für mich), des Malens und schön-Schreibens (Wahnsinn, welch schönes Feedback ich auf meine Rezepte von Euch erhielt) und des Treffens von viiielen BloggerkollegInnen.
Ich danke Euch von Herzen, dass Ihr immer mal wieder hier vorbei schaut, danke Euch sehr für Eure Kommentare und Euer Feedback auf das, was ich hier zeige und schreibe und danke Euch, dass Ihr mich auf meinem Weg begleitet.
Und nun bleibt mir nur noch: Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen! Habt einen schönen Abend mit Euren Familien, Euren Freunden!
Liebe Grüße
Eure Bine
